Umweltprojekt in Meerbusch Ehemaliger Schüler pflanzt Feldahorn
Meerbusch · Der Büdericher Landschaftsgärtner Hendrik Bogie hat auf dem Schulhof des Mataré-Gymnasiums einen Feldahorn in den Boden gesetzt. Außerdem wird er das neue Gewächshaus mit betreuen. Die Aktion ist Teil eines Umweltprojekts.
Vor der Aula des Mataré-Gymnasiums steht eine Eiche. „Die hat der Abi-Jahrgang meiner Eltern dort Anfang der 1980er-Jahre gepflanzt“, berichtet Hendrik Bogie. Sein Traum: „Vielleicht kann ich meinen Kindern später auch einmal den Baum zeigen, den ich hier gepflanzt habe.“ „Sein“ Baum, das ist ein Feldahorn. Der junge Landschaftsgärtner hat ihn nun auf dem Schulhof des Büdericher Gymnasiums in den Boden gesetzt.
Hinter der Aktion steckt der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen (VGL NRW). Er unterstützt und begleitet Schulen und Kitas dabei, ihr Gelände grüner zu machen, einen Lehr- und Lerngarten anzulegen oder eine bereits vorhandene Anlage zu erweitern. „Immer mehr Schulen sind sich der Bedeutung eines Schulgartens bewusst. Oft aber fehlen das Know-how und die Ressourcen, um das Projekt voranzutreiben“, sagt Jan Flintrop, Referent für Nachwuchswerbung beim VGL NRW. Genau da kommen die Landschaftsgärtner vor Ort ins Spiel: Sie spendieren ihre Arbeitskraft und unterstützen Schulen und Kindergärten dabei, ihr Vorhaben zu realisieren.
Das Mataré-Gymnasium wird vom Büdericher Landschaftsgärtner Hendrik Bogie unterstützt: Sohn des traditionsreichen Büdericher Familienbetriebs, selbst bis 2013 Schüler am Mataré und außerdem Mitglied im VGL NRW. „Ich möchte gerne etwas zurückgeben und freue mich, dass ich bei dieser Sache aktiv mitmachen kann. Das ist mir lieber, als einfach nur Geld zu spenden.“ Deshalb war der 26-Jährige sofort dabei, als ihn Jan Flintrop – die beiden kennen sich noch aus der Ausbildung – fragte, ob er bei der Schulhofgestaltung mitmachen wollte.
Der heimische Feldahorn, der nun auf dem Schulhof steht, blüht im Mai, kann bis zu 15 Meter groß und 200 Jahre alt werden. Er ist außerdem ein sogenannter Zukunftsbaum. „Das sind Bäume, die sich besonders gut dem veränderten Klima anpassen“, erklärt Peter Wober von der Baumschule Ley, die den Baum zur Verfügung gestellt hat. Der Baum verträgt etwa Hitze besonders gut, was wichtig ist, weil er mitten auf dem versiegelten Schulhof steht, der im Sommer viel Wärme abstrahlt.
Hendrik Bogie hat aber nicht nur innerhalb von zwei Arbeitstagen die Fläche für den Feldahorn entsiegelt, den Baum sowie unten drunter die immergrüne Japan-Segge gepflanzt und entsprechende Sitzgelegenheiten gebaut. Er wird dazu künftig mit dem Team der Schulgarten-AG das neue Gewächshaus mit betreuen und pflegen. „Ich stelle mir vor, dass ich ein paarmal im Jahr in die Garten-AG komme und den Kindern etwas über den Anbau von Obst und Gemüse beibringen kann.“ Die beiden Referendarinnen Katrin Moldenhauer und Rebecca Glaser leiten die AG für Fünft- und Sechstklässler. „Wir haben gerade unser erstes Hochbeet aufgebaut und freuen uns, wenn wir dann zusätzlich auch noch im Gewächshaus Obst und Gemüse anpflanzen können“, sagt Moldenhauer.
Das Gewächshaus hat die Schule ebenfalls einem Sponsor zu verdanken, der Firma eph Schmidt aus Dortmund. Projektkoordinator Jan Flintrop erklärt: „Möglich wird unsere Initiative durch die Kooperation vieler Partner: Unser Projektteam spricht die Mitgliedsbetriebe vor Ort an, die dann unentgeltlich bei der Realisierung helfen. Gleichzeitig kontaktieren wir Fördermitglieder unseres Verbands, die kostenlos Baumaterialien und Pflanzen zur Verfügung stellen.“
Auch die Stadt, die vor einigen Monaten mit Fördergeldern des Landes mit der Begrünung des Mataré-Schulhofs begonnen hat, begrüßt die zusätzliche Initiative: „Dieses Projekt ergänzt perfekt das Konzept, das wir gemeinsam mit der Schule erarbeitet haben“, sagt Landschaftsarchitekt Markus Weidemann vom Servicebereich Grünflächen der Stadtverwaltung. Und der stellvertretende Schulleiter Tobias Bomhard ergänzt: „Wir freuen uns, dass unser Schulhof dank der Stadt und unserer Kooperationspartner zunehmend grüner und bewegter wird.“ In den kommenden Monaten sollen auf dem Schulhof außerdem noch zwei Stein-Tischtennisplatten aufgebaut werden.