Serie Leben im Lockdown „Wir verbringen auf jeden Fall mehr Zeit miteinander als Familie“

Büderich. · Hundewelpe Josi sorgt bei Petra Schlieter-Gropp, ihrem Mann Nils und Tochter Mia immer wieder für Abwechslung.

Petra Schlieter-Gropp, ihr Mann Nils und Tochter Mia mit dem neuen Familienmitglied, dem Hundewelpen Josi.

Foto: Schlieter-Gropp

Ihr Büro ist in Oberkassel, das Zuhause aber in Büderich: Petra Schlieter-Gropp und Nils Gropp sind Inhaber einer Eventagentur, die zum Beispiel die Jazz Rally und das Frankreich-Fest in Düsseldorf, aber auch den Sonnenblumensonntag in Büderich organisiert. Als Unternehmer sind sie arg getroffen von der Corona-Pandemie, haben aber trotzdem zuversichtlich eine neue Musikagentur gegründet. Tochter Mia (12) besucht das Mataré-Gymnasium in Büderich und lernt gerade im Homeschooling. Petra Schlieter-Gropp berichtet, wie es der Familie geht und hat unsere Fragen beantwortet.

Haben Sie schon einen Lockdown-Koller?

Petra Schlieter-Gropp: Nein, wir konnten uns bislang erfolgreich dagegenstemmen. Wir sind weiterhin sehr aktiv, arbeiten abwechselnd im Homeoffice, sind mit der Gründung der neuen Musikagentur beschäftigt, entwickeln neue Eventideen. Es ist also immer etwas los. Wir haben das Glück, dass wir wenige Meter bis zum Rhein wohnen und somit immer zwischendurch einen schönen Spaziergang machen können.

Was ist Ihr Rezept gegen Langeweile - bei Ihrer Tochter oder allgemein?

Schlieter-Gropp: Mia spielt viel mit unserem neuen kleinen Welpen Josi. Leider mussten wir uns im April von unserer Hündin Rose (5 Jahre) verabschieden. Weiterhin facetimet Mia mit ihren Freunden und Freundinnen und bastelt gern. Sie hat also überhaupt keine Langeweile. Nils liest in jeder freien Minute, und ich erfreue mich an Walking-Ausflügen am Rhein mit lauter Musik im Ohr. Weiterhin genießen wir das Miteinanderspielen sehr.

Wie kommt Ihre Tochter zurecht?

Schlieter-Gropp: Sie kommt gut mit der Situation klar. Mia vermisst zwar ihre Freunde und Freundinnen sehr und das Shoppen gehen, aber sie sieht ein, dass die Situation nun mal so ist, wie sie ist. Und das versteht sie auch.

Wie läuft es mit der Betreuung und dem Unterricht zuhause?

Schlieter-Gropp: Das Homeschooling vom Mataré funktioniert wirklich super, wir alle sind ganz begeistert. Hier muss man wirklich mal ein großes Lob an das gesamte Mataré-Team um Schulleiter Christian Dölls
aussprechen.

Wird mehr Sport gemacht, gekocht, gespielt oder spazieren gegangen?

Schlieter-Gropp: Wir spielen fast jeden Abend Rummikub, Mogelmotte, Kniffel oder manchmal auch Exit. Auch gekocht wird viel, deshalb müssen wir auch viel Sport machen (sonst sammeln sich zu viele Pfunde an). Mia macht mit uns Zirkeltraining, da sie selbst zurzeit nicht zum Leistungsturnen gehen kann. Die Spaziergänge mit unserem Hund sind natürlich obligatorisch.

Worauf freuen Sie sich am meisten wieder?

Schlieter-Gropp: Wir freuen uns darauf, endlich wieder Freunde zu treffen, ganz normal ohne Maske rauszugehen, unseren Hobbies nachzugehen, mal wieder schön essen zu gehen und dann auch endlich wieder Events und Konzerte zu organisieren – und natürlich auch den Sonnenblumensonntag in Büderich.

Wem möchten Sie mal so richtig die Meinung sagen?

Schlieter-Gropp: Den Corona-Leugnern und denjenigen, die die Demokratie mit Füßen treten.

Sehen Sie auch etwas Positives in dieser Situation?

Schlieter-Gropp: Wir verbringen auf jeden Fall mehr Zeit miteinander als Familie, wir haben viel Solidarität und Zusammenhalt gespürt, viele neue Ideen entwickelt, zu denen wir vorher nicht die nötige Ruhe hatten, haben nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern eine neue Musikagentur gegründet. Wir sind dankbar, dass wir uns haben, dass wir gesund sind und sind sehr geerdet.