Meerbuscher Drohne bekämpft Zika-Virus
Bei dem Wettbewerb „Drones for Good“ in Dubai belegte die Erfindung den vierten Platz.
Romeo könnte demnächst viele Leben retten. Der kleine Flugroboter könnte eine Antwort sein auf eine der drängenden Fragen der Zeit: Wie nämlich das gefährliche Zika-Virus in Südamerika bekämpft werden kann. Auch viele andere gefährliche Krankheiten könnte Romeo stoppen helfen. Erfunden wurde die Drohne vom Unternehmen Height Tech, dessen Sitz in Meerbusch auf dem Böhler-Areal liegt. Jetzt sucht das Unternehmen nach einem Finanzier, der den Flugroboter weiterentwickelt.
Das Prinzip: Der sogenannte Moskitocopter verteilt per Flug schnell und einfach sterilisierte Stechmückenmännchen in Risikogebieten. Mückenweibchen, die Überträger der Viren, paaren sich mit den ausgesetzten Männchen, ohne Nachwuchs zu bekommen. Da sich die Mücken nur einmal paaren, wird das Risiko einer Weiterverbreitung gesenkt.
Dem Height-Tech-Team um Geschäftsführer Dirk Liebegall ist es also gelungen, mit der Entwicklung des Forschungsprojekts ROMEO (Remotely Operated Mosquito Emission Operation) ein Flugsystem zu erfinden, das zur Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria, Zika-Fieber und Dengue eingesetzt werden könnte. „Unser Prototyp kann auch in entlegenen und schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt werden und damit weltweit Leben retten. Denn dank dieser Methode können Mückenpopulationen bei regelmäßigem Einsatz nachhaltig und ohne Umweltbelastung verkleinert werden“, erklärt Liebegall.
In Dubai hat das Team jetzt bei dem Wettbewerb „Drones for Good“ mit seiner Erfindung Romeo einen Platz auf dem Siegertreppchen nur knapp verpasst. Fast 700 Bewerber ließen Dirk Liebegall und sein Team hinter sich.
Der Geschäftsführer betont, dass sein Team viel Fachwissen mitbringe, und flexibel reagiere: „Das hat uns Erfolg gebracht.“ Platz vier wurde es am Ende. Darüber freut sich in Büderich das Team von Height Tech, einem Unternehmen der auf dem Areal Böhler ansässigen Spectair Group. Um den Prototypen bis ins Endstadium zu entwickeln, müssten nun aber finanzielle Mittel fließen. „Rund eine halbe Millionen Euro wären nötig. Das Wettbewerb-Preisgeld von einer Millionen US-Dollar hätten wir also gut gebrauchen können“, hofft Height Tech auf Auftraggeber oder Investoren.
Dirk Liebegall weiß, dass das Labor der FAO/IAEA hinter ihnen steht. Schließlich wurde er von dieser Seite aufgefordert, an dem internationalen Wettbewerb teilzunehmen: „Mit uns hat die UN-Behörde einen Praxispartner aus der Flugrobotik gefunden, der die biologische Lösung um die technische Seite ergänzt. Wir sind dabei. Das eröffnet viele Möglichkeiten.“