Flugsicherung sieht keine Alternativrouten

Die Meerbuscher Politiker beschäftigen sich heute Abend in der Ratssitzung mit Alternativen zu den derzeitigen Flugrouten über Lank. Ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung hat jetzt allerdings mitgeteilt, dass er keine Chance für Veränderungen sieht.

Die Deutsche Flugsicherung sieht keine Chance für veränderte Flugrouten über Meerbusch, um Lank-Latum zu entlasten. Auch wird es keine geänderte Flughöhe der Flieger über Meerbusch geben. Das hat Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicherung mit Sitz in Düsseldorf, auf Anfrage jetzt mitgeteilt. Für die Meerbuscher Politiker kommt diese Nachricht überraschend.

Foto: Arno Mair-Grüneklee

Sie mussten davon ausgehen, dass — gemäß Tagesordnung — über „eine alternative Routenführung zur Entlastung des Ortsteiles Lank-Latum sowie eine Änderung der Überflughöhen“ gesprochen wird. Jetzt soll zwar über das Thema Flugrouten diskutiert werden — ohne allerdings den Status Quo zu verändern. Zum dritten Tagesordnungspunkt der Ratssitzung heute um 17 Uhr im Meerbusch-Gymnasium erscheinen prominente Vertreter: Angekündigt sind der Geschäftsführer der Düsseldorfer Flughafen GmbH, Ludger Dohm, und Veronika Bappert, Leiterin des Büros für Nachbarschaftsdialog, Umwelt und Nachhaltigkeit am Flughafen.

Als Vertreter der Deutschen Flugsicherung (DFS) stehen Tower Support Manager Ronald Heyne und Michael Fuhrmann, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFS, Rede und Antwort. Als Mann der Flugpraxis komplettiert Lufthansa-Pilot Markus Keller die Expertenrunde. Ausdrücklich seien auch Fragen aus dem Publikum zugelassen, heißt es in der Einladung.

Die Zahlen: Im Durchschnitt verzeichnet der Düsseldorfer Flughafen pro Tag 576 Flugbewegungen. Diese teilen sich auf rund 17 Betriebsstunden sowie auf die verschiedenen An- und Abflugrouten auf. 70 Prozent der in Düsseldorf startenden Flugzeuge starten in Richtung Westen, überfliegen dann Meerbusch. 71 Prozent davon fliegen über Büderich, 27 Prozent über Lank, zwei Prozent über Strümp.

Die Meerbuscher Grünen hatten 2014 Pläne präsentiert, wie der Stadtteil Lank-Latum vom Fluglärm entlastet werden kann. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage präsentierte die Pläne in der Fluglärmkommission. „Die Überprüfung dieser rein theoretischen neuen Streckenführung zeigte allerdings, dass diese Strecke zu neuen Belastungen in anderen Bereichen, insbesondere Strümp, führen würde und in keinem Verhältnis zu einer möglichen Entlastung an anderer Stelle stehen würde“, sagt Michael Fuhrmann von der Deutschen Flugsicherung jetzt. Dies sei im Konsens mit der Bürgermeisterin als Ergebnis festgehalten worden. Er verweist auch darauf, dass es einen Meerbuscher Ratsbeschluss gibt, der neue Belastungen ausdrücklich nicht zulasse. „Entsprechend wird also zu keiner neuen Streckenführung mit neuen Betroffenheiten kommen.“

Der Düsseldorf Airport steht heute auch bereit zu Fragen zur geplanten Kapazitätserweiterung, betont Sprecher Thomas Kötter. „Ob auch Bürgerfragen zur Kapazitätserweiterung geplant sind, liegt im Ermessen der Ratsvorsitzenden.“ Gemäß Tagesordnung spielt die Kapazitätserweiterung keine Rolle.