Mataré-Eltern fordern Halle zurück
In einem Offenen Brief setzen sich die Eltern dafür ein, dass die Turnhalle bald wieder für den Sportunterricht genutzt wird. Seit August sind dort Flüchtlinge untergebracht.
Es ist vor allem die Art der Kommunikation, die die Elternschaft des Mataré-Gymnasiums wütend macht. Denn nur aus der Presse hätten sie erfahren, dass die Turnhalle nicht — wie bislang angekündigt — in den Osterferien frei und ab dem Sommer wieder nutzbar wird. Und genau deswegen haben die Eltern jetzt einen Offenen Brief an Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage geschrieben — in der Hoffnung, dass die Turnhalle doch noch früher frei wird. Der Stadtrat diskutiert das Thema in seiner morgigen Sitzung (17 Uhr, Aula Gymnasium Strümp). An dieser Sitzung wollen auch einige Eltern teilnehmen.
Seit August ist die Turnhalle des Mataré-Gymnasiums mit Flüchtlingen belegt. Das heißt: Es kann weder Schulsport noch Vereinstraining stattfinden. Bislang waren alle Beteiligten davon ausgegangen, dass die Flüchtlinge dort nur noch bis Ostern bleiben und nach den Sommerferien wieder normal benutzt werden kann. Diese bisherige Aussage von der Stadt scheint nicht mehr zu gelten. In einem Pressegespräch hatte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage vor einigen Tagen angekündigt, dass vermutlich erst die Turnhalle am Städtischen Meerbusch Gymnasium geräumt werde.
Die Eltern, die durch Kerstin Durduman, Kirsten Düser, Stefanie Klausmeier und Pia Sommer vertreten werden, schreiben: „Der übliche Weg, nämlich die Schulleitung darüber zu informieren, die wiederum den Eltern die Nachricht mitteilt, ist nicht gewählt worden.“
Auszug aus dem Offenen Brief
Sie erinnern daran: „Als wir im letzten Jahr von der Schulleitung über die vorübergehende Nutzungsänderung der Sporthalle informiert wurden, waren wir bereit, gemeinschaftlich die Situation zu stemmen. Die Schulleitung bemühte sich erfolgreich um Kooperationen mit anderen Schulen, um den in den Lehrplänen des Landes NRW festgelegten Sportunterricht weiter erteilen zu können. Wichtig war diese Maßnahme insbesondere für Oberstufenschüler, für die eine Benotung im Fach Sport Auswirkungen auf das Abitur hat.“ Die Schüler würden seitdem die Pausen nutzen, um von der Schule aus die jeweiligen Sportstätten zu erreichen. Das bestätigt auch Thomas Martens, stellvertretender Leiter des Mataré-Gymnasiums: „Der Sportunterricht kann nur verkürzt und improvisiert gegeben werden.“
Die Eltern weiter: „Unsere Kinder sind nahezu die Einzigen, die tatsächlich im täglichen Leben von der Flüchtlingssituation betroffen sind. Natürlich ist uns bekannt, dass Vorhersagen über die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen nur schwer möglich sind. Aber die Problematik sollte man mittlerweile in der Kommunalpolitik im Griff haben.“ Ihnen sei stets versichert worden, dass zum neuen Schuljahr die Halle wieder zur Verfügung steht. Martens: „Davon waren auch wir ausgegangen und sind irritiert, dass die Zusagen nicht eingehalten worden sind.“ Es habe bereits Gespräche mit der Stadt gegeben. Martens: „Wir wissen, dass das eine diffizile Situation ist, aber wir wollen auch das Gute für unsere Schüler.“ Er und seine Kollegen hoffen noch und setzen auf die Einsicht der Politiker. Das bestätigen auch die Eltern: „Eine Verlängerung des aktuellen Zustandes ist nicht akzeptabel.