Aktion „Kunst in eigener Sache“ Zwei Künstler bieten Atelier-Rundgänge an

Herbert Koller und Michael Vogt machen mit bei „Kunst in eigener Sache 10“.

Laden am Wochenende in ihre Ateliers: Herbert Koller (l.) in NIerst und Michael Vogt in Osterath.

Foto: RP/Veranstalter

Einmal jährlich die Ateliers zu öffnen, ist in der Meerbuscher Kunstszene zur Tradition geworden. Erstmals vor neun Jahren entschlossen sich einige Künstler, in Eigenregie Besuchern die Gelegenheit zu geben, sich in den Ateliers umzuschauen. „Kunst in eigener Sache 10“ steht in diesem Jahr über der Wochenendaktion, die sich auch durch farbige Wegkennzeichnungen abhebt.

Richtig bunt aber wird es in diesem Jahr nicht, aus organisatorischen Gründen nehmen nur zwei Künstler teil. Und so führen grüne Markierungen ins Atelier von Michael Vogt in Osterath und schwarze zu Herbert Koller nach Nierst.

In Italien und Brasilien
hat Vogt Bauwagen inspiziert

Dort, wo Michael Vogt seinen Arbeitsplatz hat, gibt es wieder viel zu sehen. 2018 hat sich der Künstler mit Auslandsaufenthalten in Italien und Brasilien dem Thema Bauwagen genähert. Jetzt wird das weiter ausgebaut. Schließlich wird die klassische und vielfach nostalgisch anmutende Bauweise nur noch selten praktiziert. „Container sind gefragter“, weiß Vogt. Aber gerade deshalb stehen die häufig ausrangierten Bauwagen hoch im Kurs. Im Atelier sind sie auf Karton aufgemalt in unterschiedlichen Farben und Details an den Wänden zu bewundern. „Ich ordne sie ein, empfinde bei manchen ein Gefühl der Räumlichkeit und weiß, dass sich in anderen Wagen Tiere aufhalten, übernehme auch Schadstellen, Graffiti-Malerei oder andere individuelle Merkmale“, erklärt Michael Vogt, der von 1977 bis 1986 an der Kunstakademie Düsseldorf studierte.

Die Tatsache, dass diese Bauwagen alle eine persönliche Geschichte haben, hat ihn bereits vor 20 Jahren fasziniert: „Aber damals war niemand an solchen Bildern interessiert.“ Aktuell bringt er die auch als „mobile Hütten“ bezeichneten Anhänger in kleineren Formaten mit Tusche auf Leinwand. Wie einzelne Arbeitsgänge aussehen, können sich Atelier-Besucher live ansehen. Das ist in Herbert Kollers Atelier ebenso möglich. In der ehemaligen Scheune in Nierst hat sich der Künstler ein großzügiges Atelier eingerichtet.

Koller zeigt Ölbilder, die er
vor 20 Jahren gemalt hat

Um einen Einblick in sein Schaffen zu ermöglichen, zeigt er Ölbilder, die er vor 20 Jahren gemalt hat: „Sie waren noch nie zu sehen.“ Kollers Idee ist es, Altes Neuem gegenüberzustellen. Und deshalb kann auch Einblick in seine Würfelwelt und in mehrere Komponenten des künstlerischen Schaffens des Meisterschülers von Günther Uecker genommen werden. Mit Öl arbeitet er schon lange nicht mehr, „das hat sich nicht ergeben.“ Heute sind ndere Medien wie Fotografien sein Thema. Davon, wie das im Detail aussieht, können sich die Besucher der Ateliers von Michael Vogt, Hugo-Recken-Straße 3a, und Herbert Koller, Im Oberen Feld 88, im Rahmen „Kunst - in eigener Sache“ Samstag und Sonntag, 14 bis 20 Uhr ansehen. mgö