Karneval Lank-Latumerin ist eine Expertin für Karnevalskostüme

Hubertine Krouß hat in ihrem Fundus mehr als 300 Verkleidungen, die sie verleiht. Ihre Kunden kommen aus der gesamten Umgebung.

 Hubertine Krouß geht in diesem Jahr als Dompteuse zum Karnevalszug am Sonntag in Stratum.

Hubertine Krouß geht in diesem Jahr als Dompteuse zum Karnevalszug am Sonntag in Stratum.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

In diesem Jahr soll’s der bunte Federhut mit der Glitzerjacke sein. Das ist das Karnevalskostüm, in dem Hubertine Krouß mit ihren zehn „Taubenfreunden“ am Sonntag im Zug in Stratum dabei ist. „Wir haben uns in der Gruppe für das Thema Zirkus entschieden, und ich bin die Dompteuse“, erzählt die 74-Jährige. Mit dabei sind natürlich Clowns, Akrobaten und sogar ein Elefant.

Weil die Lank-Latumerin den Karneval so sehr liebt („Ich kann einfach nicht anders, wenn die Musik losgeht!“), und das Verkleiden natürlich auch, hat sie vor mehr als zehn Jahren ihren Kostümverleih In der Wasserstadt gegründet. „Wenn ich ehrlich bin, wusste ich aber auch einfach nicht mehr, wohin mit all den Kostümen“, erzählt sie. Denn seit mehr als 30 Jahren veranstaltet sie mit ihrer Gruppe, den Taubenfrauen, Karnevalsnachmittage. „Dafür brauchten wir natürlich immer Kostüme und Zubehör: Piraten, Indianer und Schotten, aber auch Früchte, Vögel und Trachten.“ Immer mehr Kostüme häuften sich im Haus von Hubertine Krouß an. „Angefangen habe ich mit vielleicht 40 Kostümen, inzwischen sind es 300 oder mehr“, sagt sie.

Karnevalsmusik verbreitet
eine angenehme Atmosphäre

Die Sachen lagert sie nach der Session – gereinigt und sortiert – in Kisten, Anfang des Jahres werden die jecken Klamotten in den Partyräumen der Eheleute Krouß präsentiert. Karnevalsmusik, Umkleidekabine und Heizöfchen verbreiten eine angenehme Probier-Atmosphäre. Außerdem gibt’s die kompetente Beratung von Hubertine Krouß dazu. Denn die kennt tatsächlich jedes Kostüm und weiß innerhalb von Sekunden, was wo hängt. „Ich sortiere nach Kostümart und nicht nach Größe oder Geschlecht“, erklärt sie. „Das Ganze macht mir viel Spaß. Vielleicht auch, weil ich früher im Einzelhandel gearbeitet habe.“

Und was gibt es nun noch im Fundus für die Jecken, die auf die Schnelle noch ein Kostüm brauchen, aber keines kaufen möchten? Hubertine Krouß empfiehlt den plüschigen Frosch für den Karnevalsumzug im Freien. „Der ist schön warm und bequem. Für Kinder habe ich noch Löwen und Tiger hier.“ Und wer zu einer privaten Kostümparty eingeladen ist, könnte die anderen Gäste mit einem etwas knapperen Outfit im Pailletten-Glitzer-Look überraschen. Fürs Verleihen nimmt die Seniorin eine kleine Gebühr. „Geld verdienen kann ich damit nicht“, sagt sie. Dafür dürfen die Kunden ihr Kostüm bis zwei Wochen nach Karneval behalten, bevor sie diese ungewaschen – die Reinigung übernimmt die Chefin lieber persönlich – aber ohne Löcher und Risse wieder abgeben.

Der Verleih der Kostüme
basiert auf Vertrauen

„Bislang hat das immer gut geklappt, der Verleih basiert auf Vertrauen“, erzählt Krouß. „Nur in Ausnahmefällen ist es doch mal schief gelaufen.“ Die Kunden, die in dem riesigen Kostümfundus stöbern und fast immer auch etwas finden, kommen aus Meerbusch, Düsseldorf, Willich und Krefeld – einige sogar aus Köln.