Meerbuscherin trainiert Mütter und Babys
Swana-Julia Barwing bietet Pilates an. Der Sport hilft nach der Schwangerschaft.
Ein Knie auf dem leicht kreisenden Ball, das zappelnde Baby auf dem Arm — das sieht kompliziert aus, ist aber wirkungsvoll. „Diese Übung gehört zum Programm Mama-Baby-Pilates, soll für eine stabile Beckenbodenspannung sorgen und damit für die Rückbildung“, sagt Swana-Julia Barwing den Müttern. Sie haben sich im Übungsraum von „Swan dive Pilates“ in Lank-Latum zusammengefunden, um nach der Geburt ihrer Kinder schnell wieder fit zu werden und die Körpermitte zu stärken. „Diese Art der Rückbildung ist effektiv. Außerdem gefällt es mir, mit Paul Sport zu machen“, sagt die Strümperin Julia Faßbender.
Paul ist erst neun Monate alt und verträgt sich gut mit dem etwas älteren Karl und der fünf Monate jungen Antonia. Deren Mütter Kathrin Remuta aus Lank und Cornelia Jaeger aus Langst-Kierst schätzen es, kurze Wege zu haben und während des Trainings keinen Betreuer für die Kinder suchen zu müssen. „Wir möchten etwas für uns tun und haben dabei einen gewissen Anspruch. Zudem sind hier alle super nett“, sagen sie.
Und den Babys scheint es auch Spaß zu machen. Sie sind nicht in alle Übungen integriert, schauen sich stattdessen auch mal mit dem Schnuller im Mund neugierig das Geschehen an, krabbeln auf dem Boden durch den Raum oder vergnügen sich mit ihrem Lieblingsspielzeug. „Wenn sie unruhig werden, nehmen die Mütter sie auf den Arm“, so Swana-Julia Barwing.
Die Pilates- und Fitnesstrainerin mit Spezialisierung in prä- und postnatalem Training ist in Büderich geboren, war einige Jahre in Göttingen und lebt jetzt in Lank-Latum. Ursprünglich übernahm sie in Kaarst drei Kurse. Aber in den vergangenen fünf Jahren ist das Ganze in und um Meerbusch auf 18 Kurse mit unterschiedlichen Schwerpunkten angewachsen: „Es gab viel positive Mundpropaganda und so wurden es immer mehr“, sagt sie.
Heute finden diese Kurse in angemieteten Räumen in Büderich, Osterath und Lank-Latum statt. „Ich habe einige Zusatzausbildungen absolviert. Man muss genau einschätzen können, was kann ich wem zumuten“, sagt Barwing, die selbst zwei Kinder hat.
Sie erinnert auch an den allgemeinen Hebammen-Mangel, der sich auch in Meerbusch bemerkbar macht: „In dieser Stadt gibt es nur ‚anderthalb‘ Hebammen, die Rückbildungskurse anbieten.“ Deshalb seien die Wartezeiten für die Mütter sehr lang, und daher gehe die Unterstützung der Krankenkassen häufig verloren: „Sie zahlen nur, wenn der Kurs innerhalb von neun Monaten nach der Geburt begonnen wurde.“
Aber Rückbildung sei vor allem nach mehreren Geburten wichtig, um später einer Senkung der Blase oder anderer Organe als Ursache für Inkontinenz vorzubeugen: „Das wird für die Krankenkassen dann richtig teuer.“
Swana-Julia Barwing macht ihre Tätigkeit als Pilateslehrerin sehr viel Freude: „Ich bin dankbar, für diese Zielgruppe etwas tun zu können. Die Frauen sind in einer positiven Lebensphase. Sie finden durch das Training zu sich und ihrer Figur zurück. Das macht auch die Kinder glücklich.“
Die bei ihr entstehenden Kursgebühren werden allerdings nicht bezuschusst: „Aber die eine oder andere Kasse zeigt sich bei der Rechnung kulant.“