Mehrheit stimmt für den Foyer-Umbau

Im Kulturausschuss wurde erneut heftig über das Forum Wasserturm diskutiert. CDU und SPD votierten für den Umbau — allerdings ohne die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen.

Foto: Tanja Karrasch

Es war die letzte Chance am Mittwoch für FDP, Grüne und Linke/Piraten, die ungeliebten Pläne für die Umgestaltung des Foyers des Forums Wasserturm noch zu kippen. Am Ende aber stand nach einer hitzigen Debatte in der außerplanmäßigen Sitzung des Kulturausschusses wenig überraschend das gleiche Ergebnis wie nach der Abstimmung im Bauausschuss: Die Mehrheit aus CDU und SPD stimmte erneut für den Umbau des Foyers, also für den Vorschlag der Verwaltung, allerdings mit einer entscheidenden Änderung: die von der Stadt vorgeschlagenen Sparmaßnahmen zu streichen. Nun muss der Bauausschuss in seiner nächsten Sitzung im September dem Beschluss zustimmen.

Der Vorschlag des Architekten war mit Gesamtkosten von 590 000 Euro deutlich teurer geraten als ursprünglich vorgesehen. Der Betrag wurde in den Haushaltsberatungen nicht freigegeben, stattdessen wurden Projektkosten in Höhe von 460 000 Euro eingestellt. Die Stadt hatte im Anschluss die Pläne überarbeitet, um die Kosten zu senken, unter anderem durch den Verzicht auf ein Glasdach und auf Garderoben und Thekenanlagen. Diese Einsparungen wollen CDU und SPD nicht.

Ein Vertagungsantrag der Grünen war am Anfang der Sitzung mit Stimmen von CDU und SPD abgelehnt worden. Vor der Abstimmung machten die Grünen dennoch deutlich, dass die Pläne für sie Geldverschwendung bedeuteten. „Wir sind der Meinung, dass es im Forum Wasserturm an mehreren Dingen krankt“, sagte Joachim Quass und nannte als Beispiele die Qualität der Bestuhlung, die Lüftungssituation, den Zustand der Toilettenanlagen.

Marc Becker, Vorsitzender der Fraktion Linke/Piraten

Ziel des Vertagungsantrags der Grünen sei es, Geld in die Hand zu nehmen, „wo es wirklich brennt“, so Quass. Im Inneren des Theaters würden sich die Menschen mehrere Stunden aufhalten, im Foyer nur fünf bis zehn Minuten vor der Vorstellung. „Der Umbau, der am Ende wahrscheinlich über einer halben Million liegen wird, ist für uns eine nicht sinnvolle Geldausgabe in der Dimension“, sagte Quass. Die Verwaltung hatte am Vortag einen Fragenkatalog der Grünen mit insgesamt 22 Fragen zum Forum beantwortet.

Die FDP pflichtete den Grünen bei. „Die Kosten erscheinen uns viel zu hoch“, sagte der Fraktionsvorsitzende Klaus Rettig. Dem Antrag der Grünen könne man sich anschließen. Bezogen auf den Vorschlag der Verwaltung stelle sich die Frage, wie mit der Fassade umgegangen werde. „Der Bau, der davor kommt, ist nicht gläsern. Wenn man davor steht, wird man den linken Bogen nicht mehr erkennen können“, kritisierte Rettig. Auch werde die Hoffläche stark verkleinert, die besonders im Sommer für Forumsgäste attraktiv sei. Es habe ihn zudem gewundert, so Rettig, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stehe. „Das hat man damals versäumt.“ Rettig hat einen Antrag an den LVR geschickt. Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher sagte, die Verwaltung gehe nicht davon aus, dass das Forum unter Denkmalschutz gestellt werde. Dafür sei an dem Gebäude in den vergangenen Jahren zu viel geändert worden.

„Stinksauer“ äußerte sich auch der Linke/Piraten-Fraktionsvorsitzende Marc Becker. „Hier soll eine Überdachungs-Situation geschaffen werden im Wert von einem Einfamilienhaus. Das steht in keinem Verhältnis“. Vor dem Hintergrund wie „das ganze Prozedere jetzt abgelaufen ist“, habe es einen „bösen Beigeschmack“, wenn der Umbau jetzt beschlossen würde, sagte Becker vor der Abstimmung und sprach damit die vorhergegangene Sitzung des Bau- und Umweltausschusses an, dessen Beschluss Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage beanstandet hatte, weil dort nicht über den weitestgehenden Antrag abgestimmt worden war. FDP, Grüne und Linke/Piraten hatten moniert, dass es dort geheime Besprechungen und Kungelei gegeben habe.

Bevor der Antrag der Verwaltung beschlossen wurde, stimmten CDU und SPD geschlossen gegen Alternativvorschläge von FDP, Grünen und Linke/Piraten.