Musikschule: Die Anmeldezahlen sinken, dafür steigen die Kosten

Bei der städtischen Musikschule besteht Handlungsbedarf.

Foto: Dackweiler

Die städtische Meerbuscher Musikschule bereitet eine abermalige Erhöhung der Gebühren vor und will gleichzeitig ihre Angebotsstruktur modernisieren. Für den morgigen Kulturausschuss (17 Uhr, Büderich, Dr.-Franz-Schütz-Platz 1) hat die Verwaltung einen Bericht verfasst, in dem die Entwicklung der Musikschule in Zahlen dargelegt ist. „Wir haben unsere Satzung mit denen anderer Städte verglichen und entdecken hier Handlungsbedarf“, sagt Musikschulleiterin Anne Burbulla. Der Zuschussbedarf für die Musikschule, das zeigen die vorliegenden Zahlen, steigt stetig an. Lag der Zuschussbedarf der Musikschule je Unterrichtseinheit im Jahr 2013 noch bei 26,44 Euro, so liegt er im Haushaltsplan für 2016 bei 28,95 Euro.

Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die Schülerzahl in diesem Jahr erstmals wieder rückläufig ist, nachdem sie in den vergangenen Jahren zunächst stetig gestiegen war. 2015 gab es 1234 Musikschüler, im Vorjahr 2014 waren es noch 1258. Rückgängig ist auch die Zahl der Unterrichtseinheiten pro Jahr — 2015 lag sie bei 22 725, im Jahr davor noch bei 22 752. „Es handelt sich um einen leichten Rückgang“, sagt Burbulla und verweist auf die fünfprozentige Gebührenerhöhung im Jahr 2015.

Der Stadtrat hat es sich angesichts des hohen Zuschussbedarfs zum Ziel gesetzt, die Gebühren im Zweijahresrhythmus zu erhöhen. Die nächste fünfprozentige Erhöhung ist folglich für den Herbst 2017 geplant.

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die Personalkosten an der Musikschule steigen. „Wir haben viele Mitarbeiter, die nach Tarif bezahlt werden. Da ist es schwer, die Personalkosten einzudämmen“, sagt Anne Burbulla. Sie verweist auf den Ratsbeschluss, dass es nicht zu Entlassungen kommen soll. Entwicklungen sind dennoch ersichtlich: 2015 lag die Zahl der vollbeschäftigen Lehrkräfte bei fünf, die der teilzeitbeschäftigten bei 20 und die der Honorarkräfte bei 20. Insbesondere der Anteil der Honorarkräfte ist in den vergangenen Jahren stetig gesteigert worden. Zum Vergleich: Noch vor zehn Jahren gab es keine einzige Honorarkraft bei der Musikschule, dafür aber 42 angestellte Beschäftigte. Die Haushaltsaufwendungen liegen im Haushaltsplan für 2016 bei 1,2 Millionen Euro. Im Jahr 2010 lagen sie auf demselben Niveau, sind dann aber sukzessive bis auf 1,1 Millionen Euro im Jahr 2013 zurückgefahren worden.

Im Rahmen der Haushaltsberatung im kommenden Frühherbst will Anne Burbulla die konkrete Planung der modernisierten Angebotsstruktur präsentieren. Eine geplante Änderung der Gebührensatzung betrifft den Bereich Orchester und Ensemble. Wie Anne Burbulla erläutert, soll durch Flexibilisierung der Unterrichtsformen und -dauer dieser Bereich gefördert werden. Zunehmend gehe die Musikschule auch auf Schulen und Kitas zu, vor wenigen Wochen ist beispielsweise eine Kooperation mit dem Meerbuscher Mataré-Gymnasium vereinbart worden. Zudem ist die Musikschule mit der „Singpause“ in Grundschulen aktiv.