NRW-Politiker machen sich für Meerbuscher Jugendparlament stark
Vier Jugendliche diskutierten mit Oliver Keymis (Grüne), Vizepräsident des Landtags, und NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU).
Null Bock auf Politik? Davon ist bei Nele (14) und Florian (13) Kohtes sowie Luca Schatten (11) und Quentin Jörgens (13) nichts zu spüren. „Warum dauert Politik so lange?“ wollen sie wissen und bleiben hartnäckig an der Beantwortung dieser Frage dran. Oliver Keymis (Bündnis 90/Die Grünen), Vizepräsident des NRW-Landtags, und Lutz Lienenkämper (CDU), NRW-Finanzminister, versuchen, den Weg durch mehrere Gremien, das Einhalten gesetzlicher Vorschriften und die notwendige Geduld in Kürze und sehr locker aufbereitet auf einen Nenner zu bringen. „Demokratie ist super anstrengend“, lautet ihr Fazit.
Die Gelegenheit, in gut 60 Minuten für Jugendliche wichtige Fragen an zwei Politiker zu stellen, die in Meerbusch leben und sich für NRW engagieren, hat Ulla Bundrock-Muhs, Geschäftsführerin der Querkopf-Akademie und Expertin für Jugendangelegenheiten, vermittelt. In Absprache mit Ute Canaris, Evangelische Kirchengemeinde Büderich, trafen sich die vier Jugendlichen mit den Politikern und Publikum im Café „Leib und Seele“, um sich beim „Freitagabendgespräch“ über die politische Arbeit auch in der Kommune zu informieren.
Mit der Frage, „interessiert es Sie, was in Meerbusch geschieht?“, sprachen die Jugendlichen gezielt den geplanten Skatepark Meerbusch an. Das Grundstück stellt die Stadt zur Verfügung, ein Lärmschutzgutachten ist schon erstellt. Dafür gab es Lob von Keymis und Lienenkämper: „Ihr seid ja schon super weit gekommen. Aber im Landtag können wir — trotz unserer engen Verbindung zu Meerbusch — über solche Projekte nicht entscheiden. Das ist kommunale Selbstverwaltung.“
Grundsätzlich aber gibt es über Social Media oder E-Mail die Möglichkeit, mit den Politikern in Kontakt zu treten. „Wichtig ist, immer wieder nachzufragen. Und natürlich haben die Meerbuscher bei uns Vorrang“, verrät Oliver Keymis schmunzelnd.
Im Laufe der Fragestunde wurde klar, dass über das Jugendparlament eine Mitsprache möglich ist. „Eine Beteiligung der Jugend vor Ort halten wir für zwingend. Das wäre auch in Meerbusch möglich.“ Ute Canaris und Ulla Bundrock-Muhs werden diesen Wunsch an die Bürgermeisterin herantragen.
Mit dem Projekt Skatepark und dessen Finanzierung — insgesamt rund 400 000 Euro — aber werden Nele, Florian, Luca und Quentin nicht ganz allein gelassen. „Die Stadt bleibt Ansprechpartner und hat den Überblick über eventuelle Fördergelder. Wir können nichts versprechen, werden aber den Kontakt mit euch halten.“
Zum Schluss gab’s von dem zwölfjährigen Fritz Huppertz aus dem Publikum den viel beklatschten Vorschlag, mit der Kollekte der nächsten Messe in der Bethlehemkirche die Finanzierung des Skateparks zu unterstützen.