Ostara-Gelände: Straße zum Frischemarkt

Neue Wohnhäuser kommen, aber zunächst wird der Supermarkt gebaut.

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Osterath. Am Ende haben die vielen Zweifler doch Unrecht gehabt: Nach langwieriger Planung werden seit einigen Tagen wahrhaftig die ersten Schritte zum Ziel deutlich: Das Innere des Ostara-Geländes zwischen Meerbuscher und Strümper Straße sowie Wienenweg und Bundesbahngleisen wird erschlossen, die Vorbereitungen für den Bau des Frischemarkts getroffen. Der wird als erstes realisiert, das Gros der etwa 200 Wohneinheiten wird folgen. Schon ragen hohe Betonstelen aus dem Boden.

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Das vom Investor Ten Brinke so genannte Parkquartier Osterath, dem bisher und in der Lage noch alles fehlt, was diesen Namen rechtfertigen könnte, wird erst langsam Form annehmen. Es soll ein Vorzeigeprojekt werden: hoher energetischer Standard, Blockheizkraftwerk, viel Platz für Fußgänger, Radfahrer und Kinder. Während viele sehnsüchtig auf das verkehrsgünstig gelegene Wohngebiet mit Mehrfamilien-, Reihen- Doppel- und Einfamilienhäusern warten, ist der Bau des Frischemarktes umstritten. Politiker und Einwohner fürchten nach wie vor eine Verödung des Dorfzentrums.

Insofern mag es gut sein, dass sich die Realisierung dieses Projekts lange verzögert hat: Mittlerweile ist das Geschäftszentrum im Ortskern, sind die Osterath-Arkaden modernisiert worden. Neue Ladenlokale zeigen ein zeitgemäßeres Sortiment, es gibt ein Dorfcafé und — immerhin — einen schlichten Drogeriemarkt.

Auch der Betreiber des Supermarkts am Bommershöfer Weg hat Zeit und Chance genutzt und präsentiert sich seit einigen Monaten modern und strahlend. Ob das hilft? Daran hat Jürgen Bergert, Vorsitzender von Pro Osterath, seine Zweifel. Ihren Grundbedarf an Lebensmitteln würden viele Osterather beim Discounter decken, und nebenan liege künftig der hochmoderne und üppig sortierte Frischemarkt. Da würden viele nicht mehr zum Einkauf ins Dorf gehen, fürchtet Bergert.

Jürgen Bergert und Pro Osterath setzen darauf, dass der Masterplan Osterath konzipiert wird, „ab dem Herbst, wenn der neue Rat seine Arbeit aufnimmt“, sagt Bergert. Konkrete Wünsche formuliert Pro Osterath nicht. „Wir müssen schauen, ob Osterath eine Altenheim oder ein junger Stadtteil wird“, sagt Bergert. Die Stadtteilentwicklung müsse sich um kleine und größere Schandflecke kümmern, und auch die Verkehrsführung müsse überdacht werden. „Wenn die Schranke am Bommershöfer Weg geöffnet wird, muss die Straße verbreitert werden. Anders geht das nicht.“