Osterath: Ostara - Stadt spricht mit Investor
Stadtplanung: Fachausschuss beschäftigt sich am 7. September mit Plan-Änderungen.
Osterath. Mit einer umfangreichen Änderungsliste zur Planung des so genannten Frischemarkts auf dem Ostara-Brachgelände an der Meerbuscher Straße in Osterath hat der Fachausschuss die Verwaltung Mitte Juli in die Sitzungspause geschickt. Deren Vertreter haben sich am 12. August mit dem Planungsbüro des Investors Carat getroffen. Das Ergebnis wird am kommenden Dienstag im Ausschuss diskutiert werden.
Fein säuberlich sind die ursprünglichen Forderungen des Ausschusses und die Haltung des Investors dazu in der Verwaltungsvorlage aufgeführt. Übereinstimmung, das zeigt das Fazit, das am Ende eines jeden Punktes gezogen wird, herrscht nicht immer. Vieles ist zudem auch nach Monaten noch ungeklärt, beispielsweise, wie der Anschlusszwang der Neubauten und des Frischemarktes an das künftige Kleinkraftwerk verbindlich zu regeln ist.
Zu einigen Punkten sagt Carat deutlich Nein: Parkplätze für einen besseren Sichtschutz und die Abgrenzung des Parkplatzes zur Wohnbebauung hin aufzugeben, lehnen die Oberhausener strikt ab. Obwohl laut Verwaltung lediglich 200 Kundenparkplätze notwendig sind, bestehen sie auf den zurzeit vorgesehenen 338 Stellplätzen. Begründung: Die Verweildauer der Kunden sei in einem Frischemarkt deutlich länger als in einem Standard-Supermarkt.
Eine Drehung des Frischemarkt-Eingangs hin zum Wohngebiet, wie ihn Grüne und CDU empfehlen, wird ebenso rigoros abgelehnt. Der Markt würde dadurch seine "Magnet-Funktion" zur Meerbuscher Straße hin verlieren. Kunden aus dem Neubaugebiet erwarte man nur in geringer Zahl.
Probleme sehen sowohl Carat als auch die Stadt bei der Realisierung einer zentralen Grünachse mit einem Wasserlauf, der das Regenwasser aufnimmt. "Wer haftet, wenn ein Mensch ertrinkt?", fragen sich beide Parteien.
Keine Chance haben nach derzeitigem Stand die Verlegung der Buslinie im Gebiet, eine schmalere Gestaltung der Straßen sowie Bäume und Beete, um Autos in Tempo-30-Zonen zu bremsen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung reiche aus, so die Carat-Planer.
Ausreichend finden sie auch eine "Absichtserklärung", die die Bebauung des Plangebiets innerhalb von zehn Jahren nach Satzungsbeschluss sicherstellen soll. Mit der Forderung nach einer zeitnahen Entwicklung des Wohngebiets will Meerbuschs schwarz-grüne Mehrheit verhindern, dass lediglich der Frischemarkt gebaut, die Schaffung neuen Wohnraums jedoch ohne Dringlichkeit auf unbestimmte Zeit verschoben wird.