Förderstopp: Strümper Kiga 71 setzt sich zu Wehr

Privater Kindergarten in Strümp schließt auch rechtliche Schritte nicht aus.

Strümp. Der Förderstopp für den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren war für acht Einrichtungen in Meerbusch ein echter Schock. Alte Immobilien waren zum Teil bereits verkauft und Aufträge für Neubauten verteilt worden. Rund 1,5 Millionen Euro liegen vorerst auf Eis.

Auch der Kindergarten 71 in Strümp ist betroffen. In der Hoffnung auf eine Härtefallregelung haben sich die Verantwortlichen des privaten Kinder- und Familienzentrums jetzt mit einer von knapp 50 Eltern unterschriebenen Protestresolution an die neue NRW-Familienminsterin Ute Schäfer gewandt. Um den Druck weiter zu erhöhen, wurde auch Staatssekretär Klaus Schäfer eingeschaltet.

In einem Brief an Klaus Schäfer weisen die Vorsitzende des Kindergarten-Vorstandes, Birgit Grüntjens, sowie ihr Stellvertreter Cord Wellhausen darauf hin, dass man beim Kindergarten 71 in Strümp schon sehr früh auf die Wünsche der Eltern reagiert habe, die Einrichtung von Betreuungsplätzen für Kinder ab vier Monaten voranzutreiben. Eine Schaffung angemessener Räumlichkeiten und Bedingungen, wie sie von der Heimaufsicht gefordert würden, sei jedoch ohne finanzielle Unterstützung von außen nicht zu stemmen. Nun drohe sogar der Entzug der Betriebserlaubnis.

In dem Brief an Ministerin Ute Schäfer machen Grüntjens und Wellhausen zudem deutlich, dass Eltern, die im Vertrauen auf die Zusicherung der Elterninitiative, ihre unter drei Jahre alten Kinder am Strümper Kindergarten 71 anmelden zu können, zurecht sehr aufgebracht reagiert hätten, als sie von den Problemen hörten.

"Im Vertrauen auf mündlich erteilte Zusicherungen sind wir bereits in erhebliche finanzielle Vorleistungen im Umfang von rund 30.000 Euro getreten", schreibt Wellhausen an Schäfer. Zudem weist er darauf hin, dass mit besonderem Engagement der Eltern das 35 Jahre alte Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht , das Haus in Hinblick auf den in einem zweiten Bauabschnitt geplanten U3-Anbau allerdings offen gelassen wurde.

"Sollte eine Fortführung der Baumaßnahme nicht ermöglicht werden, müsste vor Wintereinbruch mit einem weiteren und finanziell vermeidbaren Aufwand das Gebäude geschlossen werden", so Wellhausen. Und weiter: "Bei Nichtbewilligung unseres Antrages müssen wir überlegen, mit welchen weiteren, auch rechtlichen Schritten der eingetretenen Situation begegnet werden kann."

Die betroffenen Eltern denken bereits darüber nach, eine Sternfahrt nach Düsseldorf zu unternehmen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. In der Protestresolution ist zudem noch folgender Satz zu lesen: "Es ist skandalös, die Bewilligungsverfahren auf nicht absehbare Zeit zu stoppen. Es ist merkwürdig, wenn unsere Stadt aber mehrere Bewilligungsbescheide für eigene Einrichtungen erhalten hat."