Osterather Grundschulen: Suche nach Kompromiss scheitert

Arbeitskreis findet kein Konzept für Grundschulstruktur in Osterath.

Foto: Ingel

Osterath. Der Versuch ist gescheitert. Am kommenden Freitag, 31. Januar, läuft die Frist ab, die die Politik der Verwaltung gesetzt hatte, um in Absprache mit allen Beteiligten ein Konzept für die Schulstruktur in Osterath zu finden. Einen Konsens hat die Arbeitsgruppe nicht gefunden.

Schulverwaltung, die Schulleiter der drei Osterather Grundschulen, Schulpflegschaftsvertreter und Schulrat waren in die Diskussion eingebunden.

Die Ausgangslage: In Osterath sinken die Schülerzahlen. Die Eichendorffschule läuft nach Plan, Barbara-Gerretz-Schule (BGS) und Erwin-Heerich-Schule (EHS) aber sind ab Sommer in zwei Jahrgängen einzügig.

Will man die Anzahl der Schulen unter weitgehender Wahrung ihrer Identität reduzieren, ist ein Verbund ein Mittel. Barbara-Gerretz-Schule und Erwin-Herrich-Schule könnten als Schulverbund — ein katholischer Zweig und ein Gemeinschaftsschulzweig — zusammengehen. Platz wäre da. Die Hauptschule am Wienenweg ist ein Auslaufmodell.

Weil in unmittelbarer Nachbarschaft das Neubaugebiet Ostara (rund 200 Wohneinheiten) entsteht, geht die Schulverwaltung davon aus, dass beide Zweige des Schulverbunds künftig mindestens zweizügig sein könnten. Innerhalb würden die Zweige unterschiedlich gewichtet. Eine Grundschule ist Hauptstandort, die andere ist Teilstandort und verliert rechtlich ihre Selbstständigkeit.

Angelika Mielke—Westerlage über das Ergebnis der Gespräche über die künftige Grundschulstruktur in Osterath

Doch es gibt Alternativen. Die BGS übernimmt das Gebäude am Neusser Feldweg, und die EHS wird aufgelöst. Oder auch: BGS und Eichendorffschule bilden einen Verbund an der Görresstraße, und die EHS zieht in die Hauptschule.

Am Ende aller Diskussionen zieht die Schulverwaltung ein Fazit: „Ein Konsens war nicht zu erzielen.“

Beispielhaft für die unterschiedlichen Positionen: BGS-Elternvertreter wollen laut Verwaltung bis Sommer 2018 gar keine Veränderungen für die BGS und die Schule danach am Standort Görresstraße. Eine größere Gemeinschaftsschule könnte in ihren Augen am Wienenweg entstehen. Wenn es jedoch einen Verbund gebe, müsse die Bekenntnisschule der dominante Part sein.

Die EH-Schulleitung favorisiert einen Verbund von BGS und Eichendorff, einzügig im Dorf, und eine zwei- bis dreizügige EHS am Wienenweg. Werde sie stattdessen Teil eines Verbunds, müsse die Gemeinschaftsschule prägender Teil sein.

Angesichts der konträren Positionen schlägt der Schulrat eine weitere Variante vor: beide Schulen aufzulösen und am Wienenweg eine neue Grundschule zu gründen. Eine Elternbefragung würde dann über deren Charakter entscheiden.

“ Der Schulausschuss tagt am 13. Februar.