Osterather werfen düsteren Blick in die Zukunft

Vorstellung des städtischen Einzelhandelskonzepts gerät zur Rundumkritik an Stadtplanung.

Osterath. Bei der Raumwahl war klar, dass die Vorstellung des Einzelhandelskonzepts für Meerbusch zu einer Diskussion über den Frischemarkt werden würde. So war’s: Knapp 30 Bürger kamen zur Präsentation des Einzelhandelskonzepts in die Aula der Realschule, und die warfen all ihre Bedenken in einen Topf: die Ablehnung des geplanten Frischemarkts auf dem Ostara-Gelände und des geplanten Ausbaus der K9n in Bovert, ihre Kritik am zunehmenden Bahnlärm und an der seit Jahren erwarteten Entfernung des Bahnübergangs.

Der städtische Fachbereichsleiter Ulrich Hüchtebrock konzentrierte sich trotzdem auf die Darstellung der zentralen Versorgungsbereiche: in Büderich von der Dorfstraße bis zum Deutschen Eck; in Lank-Latum entlang der Hauptstraße; in Osterath von der Hochstraße über die Meerbuscher Straße einschließlich des aktuell brachliegenden Ostara-Geländes ergänzt um einen Nahversorgungsbereich in Bovert; in Strümp rund um den Marktplatz mit Potenzial östlich der Xantener Straße. Hüchtebrock: „Es ist zulässig, weitere Flächen als die bisher entwickelten einzubeziehen.“

Das eröffnet Chancen: Lebensmittelläden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche dürfen beispielsweise nur in zentralen Versorgungsbereichen entstehen. Genau darum dreht sich die Diskussion in Büderich, stärker noch in Osterath: Einzelhändler wie der Rewe-Marktbetreiber Peter Kotlarski fürchten um ihre Existenz, sollte der Frischemarkt mit 4100 Quadratmetern Verkaufsfläche auf dem Ostara-Gelände eröffnet werden. Einen Plan B für den Fall, dass im Zentrum dann Läden leer stehen, hat die Stadt nicht, sagt Hüchtebrock. Nur ein Besucher wagt es an diesem Abend, vom Frischemarkt in Reisholz zu schwärmen: „Ganz phantastisch, zum Sattsehen!“ Auf solche Stimmen hofft Uwe Nettersheim, Betreiber von zwei Edeka-Märkten in Büderich: „Wir wollen auch den Frischemarkt in Osterath machen.“

Anwohner sehen das Verkehrsproblem allerdings ungelöst. Ein Ausbau des Winklerwegs und Umbauen an Strümper und Meerbuscher Straße könnten den Stau nicht verhindern. Dem tritt Hüchtebrock entgegen: Der Verkehrsfluss funktioniere trotz Schranke.

“Bedenken und Anregungen zum Einzelhandelskonzept kann man bis 19. Mai äußern (siehe Kasten).