Gisela Novak: Mit 80 Jahren Durchbruch geschafft
Gisela Novak steht auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses.
Strümp. Die Bretter, die die Welt bedeuten: Das war schon immer der Traum von Gisela Novak aus Strümp. Und man sollte nie aufhören, zu träumen. Jetzt, mit 80 Jahren, steht sie im Rampenlicht auf der Kleinen Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses und hat am Freitag, 27. Mai, um 19.30 Uhr Premiere in dem Stück „Soll ich jetzt vielleicht weinen?“.
Begonnen hat alles im Oktober des vergangenen Jahres, als Gisela Novak in der Zeitung einen Aufruf las: „Schauspielhaus sucht Laiendarsteller“. Sie meldete sich, wurde zum Vorsprechen eingeladen und sollte einen fiktiven Lebenslauf vorstellen.
Gisela Novak hätte dabei durchaus auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen können. Immerhin hat sie fünf Kinder fast alleine groß gezogen, da ihr Mann früh starb. Später war sie die persönliche Sekretärin von Meerbuschs Stadtdirektor Edgar Sonnenschein. Inzwischen ist sie glückliche Großmutter von 13 Enkelkindern.
Aktiv zu sein, liegt ihr im Blut. „Ich brauche Bewegung, geistig und körperlich. Nur Staubsaugen und Garten, das reicht mir nicht“, sagt die rüstige Seniorin, die sich auch im Tanzsportclub fit hält.
Ihre Art zu sprechen und ihre Persönlichkeit einzubringen, überzeugte die Regisseure Julie Bräuning und Urs Peter Halter, so dass Gisela Novak unter vielen Bewerbern für eine der neun Rollen des geplanten Stückes ausgesucht wurde. Nach Auftritten im Laientheater der VHS Düsseldorf war das endlich der „Durchbruch“ für die 80-Jährige. Darauf ist sie schon ein bisschen stolz.
Die Inszenierung von „Soll ich jetzt vielleicht weinen?“ geht auf Ödön von Horváths Stück „Kasimir und Karoline“ zurück. Es setzt sich inhaltlich mit dem Thema Arbeitslosigkeit und seinen Folgen auseinander. Was bleibt uns, wenn unsere Arbeit geht? Ist einer mit Arbeit mehr wert als einer ohne? Findet uns das Glück womöglich auch ohne Arbeit?
Also ein sehr aktuelles Stück, bei dem die neun Darsteller im Alter von 30 bis 80 Jahren nicht nur darstellerisches Können, sondern auch eigene Ideen einbringen konnten. So singt Gisela Novak in dem Stück sogar zwei Lieder. „Ich bin natürlich die Älteste“, schmunzelt sie.
Sie gibt zu, dass die zunehmende Probendichte inzwischen ganz schön anstrengend geworden sei. Aber sie ist doch sehr gespannt, wie das Stück ankommt. „Lampenfieber habe ich noch nicht“, sagt sie lachend.
“ Karten für das Stück gibt es unter 2 0211-369 911 oder im Internet.