Interview Detlef Wacker Neues Palliativzimmer im Johanniter-Stift

In der Senioreneinrichtung wird unheilbar Kranken ein würdiges Leben ermöglicht.

Detlef Wacker leitet das Johanniter-Stift in Büderich.

Foto: Johanniter

Die Bedeutung von Palliative Care ist unumstritten. Damit ist ein umfassendes Konzept aus Beratung, Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen mit einer unheilbaren Krankheit gemeint. Das Ziel: Allen Menschen ein würdiges Leben bis zu ihrem letzten Tag zu ermöglichen. Im Johanniter-Stift Meerbusch hat die Palliativ-Versorgung einen gewichtigen Stellenwert. Um Angehörige darüber zu informieren, wie es um die Palliativkultur in der Büdericher Senioreneinrichtung bestellt ist, gibt es am Mittwoch, 15. Januar, 19 Uhr, im Johanniter-Stift an der Schackumer Straße 10 einen Informationsabend (Anmeldung unter Telefon 02132/ 1350 erforderlich). Einrichtungsleiter Detlef Wacker erklärt im Namen der Palliativbeauftragten Christina Reinhard, der Pflegedienstleiterin Maria Schwedt sowie Gudrun Fuß, Vorstand Hospizbewegung Meerbusch, wie die Palliativversorgung gehandhabt wird.

Worum geht es bei dem Informationsabend?

Detlef Wacker: Wir möchten intensiv vermitteln, dass wir hier auf palliative Fälle gut vorbereitet sind – und das für alle Meerbuscher. Unser Haus hat inzwischen sechs Mitarbeiter, die gezielt auf dem Gebiet Palliative Care geschult sind. Sie nehmen regelmäßig an Schulungen – auch hausintern – teil. Neben unserer Palliativbeauftragten Christina Reinhardt werden unter anderem Pfarrerin Susanne Pund-Forst sowie Gudrun Fuß im Namen der Hospizbewegung Details vermitteln und Fragen beantworten.

Wie sieht die Palliativversorgung im Johanniter-Stift aus?

Wacker: Seit 2015 haben wir ein Palliativzimmer, das bisher 18 Bewohner hatte. Noch in diesem Jahr wird zusammen mit der Hospizbewegung ein weiteres Zimmer eingerichtet. Es ist darauf ausgerichtet, dass sich Angehörige gemeinsam mit dem Bewohner über längere Zeit dort aufhalten können. Mit Hilfe der ehrenamtlichen Hospiz-Mitarbeiter werden hier kranke Menschen, die Bewohner des Seniorenheims sind, auch psycho-sozial betreut. Das gilt ebenfalls für die Angehörigen. Voraussetzung für die Aufnahme ist eine ärztliche, die palliative Begleitung bestätigende Bescheinigung sowie mindestens Pflegegrad zwei.

Wann haben Sie begonnen, palliative Versorgung anzubieten?

Wacker: Wir sind seit gut 15 Jahren dabei und haben aus dem ersten Sterbebegleitungskonzept ein Palliativkonzept entwickelt. Zum Glück verfügen wir über ausreichend Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation, sozialer Kompetenz und Empathie. Das ist angesichts des heutigen Fachkräftemangels selten. Außerdem arbeiten wir eng mit den Medizinern der Gemeinschaftspraxis Wirtz/In der Schmitten/Keller in Büderich zusammen und leben in unserem Haus das Motto ‚Einzigartig.Johanniterlich!‘. Und das kommt sowohl bei unseren Bewohnern als auch bei Bewerbern und Mitarbeitern gut an.