Parkgebühren Parkregelungen bleiben trotz Corona
Büderich · Anwohnerin wünschte sich Aufhebung.
. Gleich zwei Knöllchen klemmten unter dem Scheibenwischer, als eine Autobesitzerin in der vergangenen Woche zu ihrem Fahrzeug kam. Das hatte sie zuvor zwei Tage lang an der Anton-Holtz-Straße geparkt. Dort ist das Parken mit Parkscheibe auf zwei Stunden begrenzt. „Das kann ich generell nicht verstehen“, schreibt sie. „Die umliegenden Straßen sind reine Anwohnerstraßen.“
Folgendes Problem schildert die Büdericherin: „Da ich derzeit von zu Hause arbeite, wie viele andere sicherlich auch, stand mein Auto länger auf der Anton-Holtz-Straße.“ Sie vermutet, dass es vielen Meerbuschern ähnlich geht und sie ihr Fahrzeug momentan ebenfalls nicht bewegen. Ihr Vorschlag: „Es wäre meiner Meinung nach sinnvoll, die Parkscheiben-Regelung vorübergehend aufzuheben.“ Ähnliches gelte in Düsseldorf auch.
Dazu sagt ein Sprecher der Stadt Meerbusch: „In Düsseldorf versucht man, Pendler zu ermuntern, wegen des erhöhten Infektionsrisikos möglicherweise Bus und Bahn zu meiden und doch das eigene Auto für den Weg zur Arbeit zu nutzen. Die Sachlage in Meerbusch ist aber eine völlig andere“, betont er. „Große Mengen von Einpendlern, die mit dem ÖPNV bei uns zur Arbeit kommen, gibt es nicht. Auch alle anderen Kommunen im Rhein-Kreis Neuss verfahren in der Überwachung des ruhenden Verkehrs wie sonst auch – darauf hat sich eine Runde der Bürgermeister jüngst einvernehmlich geeinigt.“ Parkgebühren würden zudem in Meerbusch nur auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich erhoben. „Darüber hinaus haben wir das Parken in vielen Bereichen mit Parkscheibenregelungen geordnet, die natürlich weiterhin gelten. In Zeiten der Corona-Krise, in der viele Arbeitnehmer im Home Office ihrem Job nachgehen, haben wir mehr Parkdruck durch zusätzliche Autos. Das ist nichts Ungewöhnliches. Vor diesem Hintergrund jetzt alle Regeln für geordnetes Parken im Stadtgebiet über den Haufen zu werfen, wäre sicherlich nicht klug.“ Er berichtet in diesem Zusammenhang: „Schon jetzt gehen im Rathaus Beschwerden von Anwohnern ein, deren Straßen so zugeparkt seien, dass Müllabfuhr, Rettungswagen und Feuerwehr nur mühevoll oder gar nicht mehr durchkämen.“
Grundsätzlich sei Ärger über ein Knöllchen immer nachvollziehbar. „Es ist aber ein Ärger, den man sich ersparen kann, wenn man sich an die Beschilderung hält – wie sonst auch.“ Fazit der Verwaltung: Ein weiterer Weg zum Auto gehöre zu den kleinen Unannehmlichkeiten, die in einer Extremsituation wie der Corona-Krise unvermeidlich und deshalb durchaus zumutbar seien. ena