Plakette würdigt jahrzehntelanges Engagement
Hunderte Gäste kamen zum städtischen Neujahrsempfang und zur Ehrung verdienter Bürger.
Meerbusch. Sternsinger aus dem gesamten Stadtgebiet eröffneten am Samstag den Neujahrsempfang der Stadt im Meerbusch-Gymnasium.
Ihr Vortrag wird einem Besucher besonders gefallen haben: Herbert Fischer, seit 50 Jahren aktiver Chorsänger, Vizechorleiter und 1. Vorsitzender des Vereinigten Männer-Gesangvereins Osterath (VMGV), engagiert sich seit 2007 auch in der musikalischen Früherziehung.
Der passionierte Sänger bringt Kindergartenkindern das Singen bei. Seine Begeisterung sei ansteckend, lobte Bürgermeister Dieter Spindler. Ein äußeres Zeichen der Würdigung dieses langjährigen Engagements ziert Fischer seit Samstag: die Verdienstplakette der Stadt Meerbusch.
Diese wurde ebenso Johanna Grothe zuteil, die seit 1967 mit Erwachsenen und später ungezählten Kinderscharen geturnt hat. Wartelisten für Neulinge in den Mutter-Kind-Gruppen von Tura-Büderich zeugten von Grothes Überzeugungskraft und ansteckender Freude am Sport, so Spindler.
„Über Johanna Grothe machten unzählige Kinder den Schritt in den Sportverein.“ Dort seien sie gut aufgehoben, lernten Freunde kennen, gestalteten ihre Freizeit. Ehrenamtliche Helfer wie Johanna Grothe erleichterten es Neubürgern, über den Sportverein Anschluss zu finden, seien eine wichtige Integrationshilfe.
Ehrenamtlich und über Jahrzehnte hinweg — das charakterisiert auch die Arbeit von Herbert Jacobs. Seit der Gründung Vorsitzender des Fördervereins Haus Meer, machte Jacobs die Entwicklung des Areals zu seiner Lebensaufgabe.
Mit sichtbaren Folgen: Seit 2008 wird der verwahrloste Überrest des Parks in Form gerodet, geschnitten und neu bepflanzt. Jacobs beschäftigt sich intensiv mit der lokalen Kunst-, Kultur- und Heimatgeschichte, als Autor und Politiker, wie Laudator Spindler den neuen Träger der Verdienstplakette würdigte.
Die Verleihung war der wichtigste, aber einzige offizielle Akt beim Neujahrsempfang, der wie immer vom Austausch der Gäste lebte. Eine kleine Leistungsbilanz zum 40. Stadtgeburtstag ließ sich Spindler allerdings nicht nehmen und verwies auf die Errungenschaften des vergangenen Jahres: Bibliotheksneubau, Bürgerhaus, Wertstoffhof.
Spindlers Kommentar zu letzterem sorgte unter den Zuhörern für amüsierte Unruhe und skeptische Blicke: „Auf dem neuen Wertstoffhof wird man alles los, was man nicht mehr braucht.“