Meerbuscher Verwaltung zieht um Rathaus wieder zurück in Büderich
Büderich. · Nach Abschluss der zweijährigen Sanierung kann die Verwaltung ab dem heutigen Mittwoch wieder im alten Rathausgebäude in Büderich arbeiten. 1,5 Millionen Euro haben die Arbeiten an dem Gebäude gekostet.
Seit dem heutigen Mittwoch sind das Meerbuscher Rathaus und damit auch wichtige Teile der Verwaltung wieder zurück an ihrem alten Platz in Büderich – auch wenn das beim Anblick der zahlreichen Umzugkartons gestern noch schwer vorstellbar war. Innerhalb von zwei Tagen haben die städtischen Mitarbeiter mit Unterstützung eines Umzugsunternehmens ihre Akten sowie ihr Mobiliar von Bovert aus nach Büderich gebracht.
Denn im dortigen Erwin-Heerich-Haus regierte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zwei Jahre lang, während das im Jahr 1902 erbaute Gebäude in Büderich generalüberholt wurde. Das war auch mehr als notwendig, denn abgesehen einiger Renovierungsarbeiten war in dem mehr als 100 Jahre alten Haus in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel passiert, sodass die Bausubstanz inzwischen marode war. Nun erstralt das Haus an der Dorfstraße wieder in neuem beziehungsweise alten Glanz. Denn ein vorrangiges Ziel der Arbeiten war, die Historie des Gebäudes zu erhalten und wo möglich wieder sichtbar zu machen.
Die für viele so relevante Barrierefreiheit ist nun gegeben
So wurden unter anderem wieder die historischen Fenster anstelle der Kunststoffexemplare eingesetzt, Bodenfliesen wurden restauriert und hier und da blitzen inmitten der weißen Wände auch noch Teile der ehemaligen Wandverzierungen durch, auch wenn davon nicht mehr viel wiederherstellbar war.
Gleichzeitig wurde das Rathaus in vielen Punkten modernisiert. Allen voran stand dabei die Dämmung des Gebäudes, um es energieeffizienter zu machen. Aber auch Barrierefreiheit war ein Thema; über den Hintereingang können nun auch Menschen in Rollstühlen oder mit Rollatoren und Kinderwagen problemlos das Gebäude betreten.
Darüber hinaus wurde im Erdgeschoss ein gläserner Sitzungsraum angebaut mit Blick auf den Garten des Gebäudes. Letzterer soll in Zukunft ebenfalls genutzt werden, beispielsweise für Empfänge oder auch für ein Festzelt für den Rathaussturm im Karneval. Die Arbeiten an dem Gebäude haben insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gekostet, heißt es von der Stadt. Das entspricht auch dem Betrag, mit dem man vor Beginn der Sanierung kalkuliert hatte.
Hundertprozentig fertig ist das Rathaus aber noch nicht. Hier und da müssen noch einige Kisten ausgepackt werden oder Geräte in den Küchen installiert werden. Da trifft es sich gut, dass Angelika Mielke-Westerlage aktuell noch im Urlaub weilt und von den turbulenten Tagen am Ende vermutlich kaum etwas mitbekommen wird. Hinter ihren Mitarbeitern liegen dagegen stressige Tage. In der vergangenen Woche wurde von Akten bis zum Schreibtisch alles akribisch etikettiert, damit nichts verloren geht.
In sechs Lkw-Ladungen wurden die Möbel sowie mehr als 300 Kisten von Bovert nach Büderich gebracht. Und auch einige persönliche Objekte wie ein roter Sessel des Stadtsprechers Michael Gorgs, der inzwischen schon Kultstatus genießt.
Wenn die Bürgermeisterin zurückkommt, soll alles fertig sein
Doch trotz der stressigen Tage freuen sich die Mitarbeiter, wieder an dem historischen Ort arbeiten zu können. Obwohl es natürlich auch ein wenig Wehmut in Richtung Bovert gibt, wie Stadtsprecher Gors berichtet. Das hat vor allem pragmatische Gründe: „Die Parksituation war dort besser“, scherzt er.
Im Zentrum des Rathauses liegt – wie sollte es anders sein – das Büro der Bürgermeisterin, das sich im ersten Obergeschoss befindet. Daneben finden sich ihr Sekretariat, ein Besprechungsraum sowie ihr Referent und die Presseabteilung.
Über ihr im Dachgeschoss finden sich ihr persönlicher Fahrer, das Stadtmarketing, der Chief Digital Officer sowie ein Stauraum für Akten. Im Erdgeschoss sind das Ratsbüro sowie die Räume des Justiziariats.