Rheuma-Patientin spielt wieder Klavier

Brunhilde Tanaka wurde im Lanker Rheuma-Zentrum behandelt.

Foto: Dackweiler/RRZ

Knapp fünf Jahre ist es her, als die an Rheuma erkrankte Brunhilde Tanaka auf das Rheinische Rheuma-Zentrum (RRZ) des St. Elisabeth-Hospitals in Lank zukam. „Ich konnte vor lauter Schmerzen nicht mehr laufen“, berichtet sie. Heute ist sie beschwerdefrei und braucht keine Schmerzmittel. Und kann sogar wieder Klavier spielen. Was so unglaublich klingt, liegt nach Angaben der Experten aus Lank an der schnellen Entdeckung ihrer Krankheit. „Wenn Rheuma frühzeitig behandelt wird, können wir viel tun. Das gilt auch für eine rheumatoide Arthritis mit einem so aggressiven Verlauf wie bei Brunhilde Tanaka“, so Stefanie Freudenberg, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin/Rheumatologie des RRZ. „Wer früh mit einer Therapie beginnt, hat die besten Heilungschancen“, ergänzt Chefarzt Stefan Ewerbeck.

Brunhilde Tanaka hat in ihrem Leben schon verschiedene Berufe ausgeübt. Sie ist ausgebildete Klavierpädagogin und hat in Duisburg sowie in der österreichischen Hauptstadt Wien studiert. Sie unterrichtete Klavierschüler, hat eine Ausbildung als Fremdenführerin in Wien und eröffnete ein Café in Düsseldorf. Sie arbeitete zwölf bis 13 Stunden täglich im Café. Als ihre Füße zu schmerzen begannen, glaubte sie der Erst-Diagnose. Demnach seien die Schmerzen normal, da sie fast nur im Stehen arbeitete. Doch die Beschwerden wurden immer stärker.

Als sie es vor Schmerzen nicht mehr aushielt und sie ihr Café verkaufen musste, brach die Krankheit richtig aus. Ein Arzt hatte den richtigen Verdacht: Rheuma. Und er schickte sie zu den Rheuma-Spezialisten nach Meerbusch. Brunhilde Tanaka wurde stationär ins St. Elisabeth-Hospital aufgenommen. Vierzehn Tage lang wurde sie untersucht, zunächst mit Cortison, später mit einem speziellen Rheuma-Präparat, behandelt. „In den Röntgenaufnahmen zeigten sich durch die Erkrankung bereits Veränderungen an Händen und Füßen“, so Stefanie Freudenberg. „Frau Tanaka hatte sich mit dem Café einfach übernommen. Und Stresssituationen bringen Rheuma zum Ausbruch“, weiß Stefan Ewerbeck. Tapfer durchstand Brunhilde Tanaka die Behandlung.

Und dann folgte für sie eine weitere Hiobsbotschaft. Denn in der Kur informierte sie ein Arzt: „Sie dürfen nie wieder Klavier spielen.“ Das wollte Brunhilde Tanaka aber einfach nicht wahrhaben. „Wie gut, dass ich damals meinen Optimismus nicht verloren habe“, berichtet sie heute. Denn mittlerweile kann sie wieder Klavier spielen und überlegt nun, einen speziellen Unterricht für Menschen zu entwickeln, die entweder nur eine Hand oder nur einige Finger bewegen können — als eine Art Musiktherapie. „Ich denke an Improvisations-Übungen mit langsamen Tempo“, sagt Tanaka. Red