Schnuppertag der Musikschule: Philipp und der Kontrabass
Viele Kinder nutzten den Schnuppertag, um ein Instrument zu erproben.
Meerbusch. Katharina ist schon ein alter Hase. Die Zehnjährige spielt seit Jahren Blockflöte und möchte nun ein weiteres Instrument lernen. Doch welches? Beim Schnuppertag der städtischen Musikschule am Kaustinenweg kann sie am Samstag wie alle anderen Besucher ausprobieren, wofür ihr Herz schlägt.
Keyboard, Kontrabass, Gitarre, Posaune und Klavier sind bereits abgehakt, als die Schülerin nach einer Stunde bei Musiklehrer Martin Hilner zum Saxophon greift. Diesem Instrument Töne zu entlocken, ist gar nicht so einfach. Katharina bläst die Backen auf. Nichts tut sich. Dann kommt ein schräges Quietschen.
Sie setzt erneut an. Ein tiefer schöner Ton erfüllt den Raum und Katharina lächelt. „Das machst du schon super“, lobt Hilner sie. „Sie soll das Instrument lernen, das ihr am meisten Freude macht“, sagt Vater Axel von de Fenn. „Nur nicht Schlagzeug. Das ist zu laut für Papa und den Hund.“ Auch mit einem Streichinstrument könnte er sich nicht so gut anfreunden: „Das kratzt so beim Üben.“
Keine Berührungsängste mit dem kratzenden Bogen haben die Schmelzers. Philipp und Marcel streichen eifrig über die Saiten des Kontrabasses. Es hört sich gar nicht so schlecht an. Michael Meier-Etienne, der Kinder an diesem Instrument unterrichtet, zeigt den beiden, wie man den Bogen richtig hält.
„Die Kinder müssen nicht jedes Mal den Kontrabass zum Unterricht mitbringen. Das wäre zu schwer.“ Die Musikschule habe Leihinstrumente in jeder Größe. Gerade beim Kontrabass sei das Instrument auf die Größe es Spielers abgestimmt: Es gibt einen Achtel-, Viertel- oder halben Bass. Philipp und Marcel haben bisher noch wenig Erfahrung mit Instrumenten. Deshalb ist die Mutter begeistert von diesem Schnuppertag.
Auch Gabriel, Jakob und Jonas üben zum ersten Mal. Ihnen haben es die Blechblasinstrumente angetan. „Du musst reinblasen, wie ein Pferd schnaubt“, erklärt Musiklehrer Alexander Wening und macht es vor. Als Trockenübung gar nicht schlecht, aber wenn man die Posaune an die Lippen drückt, nicht einfach umzusetzen. „Je kleiner das Instrument, umso schwieriger wird das“, erläutert sein Kollege Peter Koch.
Auch jüngere Kinder können an diesem Tag erste Erfahrungen mit Dingen machen, die nicht nur Krach verursachen, sondern als Vorstufe zum Musizieren gelten. Auf dem Boden sitzend animiert Annette Bock mit dem Orff‘schen Rhythmusinstrumentarium zum Mittun.
Die Musikpädagogin unterrichtet im Bereich der musikalischen Früherziehung: die Piccolini ab 17 Monaten, die Musikflöhe ab drei Jahren und die eigentliche Früherziehung ab vier Jahren. „Wir machen das, was die Kinder früher von den Großmüttern gelernt haben: singen, tanzen, Fingerspiele.“