Schützenausstellung - „Wir setzen Akzente“
Ausstellung dokumentiert die gesellschaftlichen Akzente der Bruderschaft.
Büderich. Schützen marschieren und feiern gerne. Sie sind trinkfest. Diese Klischees will die Schützenausstellung „Wir setzen Akzente“ im Alten Küsterhaus in Büderich zwar nicht in Abrede stellen, aber um wichtige Aspekte ergänzen.
Sie sei ein Herzenswunsch des vor kurzem verstorbenen Präsidenten Hans-Georg Bodewig gewesen, wissen seine Vorstandskollegen der St. Sebastianus-Bruderschaft, der stellvertretende Vorsitzende Werner Jung, Geschäftsführer Jürgen Wirtz und Archivar Peter Gröters. Sie haben zusammen mit weiteren Mitgliedern des Vorstands die Dokumente und Fotos zusammengetragen, die ein Bild vom gesellschaftlichen Leben der Schützen geben sollen.
Drei Kompanien stellen sich im Obergeschoss exemplarisch vor: die Armbrustschützen, die Marinekompanie und das Bundesfanfarencorps. Alte Fotos, Fahnen und Uniformen vermitteln ein buntes Bild ihres Zusammenlebens. Im unteren Bereich können die Besucher erfahren, welche Akzente die Schützen in der Meerbuscher Gesellschaft setzen. Dort gibt es aber auch Plakatwände mit alten Fotos von Schützenumzügen und Königspaaren.
In vier Bereichen stellen die Büdericher Schützen ihr Engagement vor. „Sozial und menschlich“ zeigt ihren Einsatz für behinderte Mitbürger. Seit 34 Jahren veranstalten einige Kompanien das traditionelle Tonnenrennen am Karnevalssonntag. Die Erlöse, über 215 000 Euro, fließen an integrative Einrichtungen. Am Schützenfestdienstag laden die Schützen die Kinder der Sebastianus-Förderschule auf die Kirmes ein. Dort gibt es neben den Attraktionen der Schausteller einen Imbiss, Musik und die Begrüßung durch das Königspaar — alles bei freiem Eintritt. Auch beim jährlichen Pfarrfest packen die Schützen mit an, organisieren eine Tombola und Essensstände, deren Überschüsse in soziale Projekte fließen.
„Naturnah und nachhaltig“ ist das Engagement der Schützen am Eisenbrand. Dort, wo laut alten Dokumenten die Börker Schützen ein Waldgelände besaßen, legen sie seit 2007 den Pfad der Jahresbäume an. Über 40 Bäume wurden bis heute von den amtierenden Schützenkönigen gepflanzt — auch rückwirkend.
„Bürgernah und weltoffen“ zeigen sich die Schützen beispielsweise als Gründungsmitglied in der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“. Sie haben aber auch Spenden für die Renovierung des Kreuzweges in Niederdonk gesammelt.
„Heimatnah und kreisverbunden“ sind die Schützen schon von ihrem Anspruch her. Sie engagieren sich aber auch in der Kommunalpolitik. So ist Bürgermeister Dieter Spindler Mitglied der Marinekompanie. Herausragendes Beispiel ist Franz-Schütz, ehemals Protektor der Bruderschaft, Bürgermeister von Büderich, Chef der Böhlerwerke und Schütze mit Leib und Seele. Dass die Nachwuchsarbeit dabei nicht zu kurz kommt, betont Jung. Als Edelknabe und in der Königsstandarte habe auch er angefangen.