Schulwechsel wirft viele Fragen auf
Raphaelschüler bereiten sich auf Besuch der Kaarster Martinusschule vor.
Strümp. Der erste Schock ist vorbei, jetzt richten Schulleitung, Kollegium, Schüler und Eltern den Blick nach vorn. Ab dem Sommer 2013 werden die Strümper Raphaelschüler an der Martinusschule in Kaarst ihren neuen Förderort haben. Gleichzeitig soll in einer Meerbuscher Grundschule eine integrative Lerngruppe entstehen und auch in einer weiterführenden Schule eine zusätzliche Gruppe gebildet werden. Die Raphaelschule wird geschlossen.
„Es besteht großer Beratungsbedarf“, sagt Schulleiter Armin Hellmich. Die größte Unsicherheit für die Eltern: Sie müssten bald entscheiden, ob ihr Kind integrativ oder in Kaarst unterrichtet werden soll. Wo die integrativen Gruppen in Meerbusch entstehen, ist aber noch unklar. „90 Prozent der Kinder werden in die Martinusschule wechseln“, prognostiziert der Schulpflegschaftsvorsitzender Martin Wissmann. Und: Je mehr Kinder nach Kaarst wechseln, umso mehr Lehrer können sie begleiten. Alle Seiten hätten ein Interesse daran, den Schülern das vertraute Personal zu erhalten.
Die Mitnahme der Schulausstattung, von Lern- und Lehrmaterialien sei ungeheuer wichtig, betont Wissmann, ebenso wolle man den Rhein-Kreis als neuen Schulträger in die Pflicht nehmen, um den Schülertransport und auch Spezialfahrten zu AGs wie Segeln oder Reiten optimal zu gestalten. Die ÖPNV-Verbindungen — ohnehin für viele Kinder nicht geeignet — zwischen Meerbusch und Kaarst seien katastrophal.
Neben dem großen Bedauern über die Schulschließung (Hellmich: „Hier wurden viele Chancen vertan. Wir waren noch lange nicht fertig.“) herrscht aber ebenso große Gewissheit, dass die Meerbuscher Kinder in der Martinusschule in Kaarst sehr gut aufgehoben sein werden. „Es ist eine sehr gute Schule“, betonen Hellmich und Wissmann.
Inhaltlich gebe es schon heute viele Übereinstimmungen. Die unterschiedlichen Schwerpunkte wie Diagnostik, Schülerfirma oder Berufsvorbereitung würden sich ideal ergänzen. Worauf Wissmann pocht und was der Schulaufsicht ebenso wichtig ist: „Die Martinusschule muss eine Zukunft haben.“