Verkehr in Meerbusch Parkplätze müssen Bäumen weichen
Büderich · Immer wieder klagen Anwohner über Lastwagen, die die Kronen der Kirschbäume an der Nordstraße beschädigen. Stadt und Politik haben nun Schutzmaßnahmen beschlossen – dafür muss jedoch Parkraum geopfert werden.
(dsch) „Zum Schutz der Kirschblütenbäume fallen circa sieben Parkplätze weg“, heißt es im Beschluss des Ausschusses für Klima, Umwelt und Bau. Die vom Gremium beschlossene Versetzung der Parkplätze an der Büdericher Nordstraße ist ein kleiner Verwaltungsakt, aber auch ein Bekenntnis der Lokalpolitik zur klimafreundlichen Verkehrsplanung.
Die Nordstraße ist eine ruhige Seitenstraße im Osten von Büderich, gesäumt von Wohnhäusern, mit geflickter Asphaltdecke und einem Parkstreifen auf der Westseite. Geprägt wird das Straßenbild durch eine Reihe von Bäumen auf dem Bürgersteig an der Ostseite, es handelt sich um Japanische Nelkenkirschen, die vor allem im April und Mai herrlich blühen. Die Bäume wurden in den 1970-er Jahren an der Nordstraße angepflanzt, sind teils über 65 Jahre alt. Die Kronen sind bereits so weit gewachsen, dass sie recht weit in den Straßenraum hineinragen. Mehrfach wurden die Bäume von vorbeifahrenden Lastwagen beschädigt. Darüber haben sich auch schon Anwohner bei der Stadt beschwert. Diese hat den Verkehr vor Ort beobachtet und auch festgestellt, dass ein Teil der Schäden durch die Fahrzeuge der Müllabfuhr entsteht.
Das Grünflächenamt hat darüber hinaus festgestellt, dass weitere Kronenschäden für die Bäume gefährlich werden könnten. Daher hat die Stadt beschlossen, eine Lösung für die Situation zu finden. Diese Lösung sieht vor, den an der Nordstraße vorhandenen Parkstreifen von der West- auf die Ostseite der Straßen, also unter die Kirschbäume, zu verlegen. Somit müssen die Fahrzeuge auf der von den Bäumen abgelegenen Seite der Straßen fahren – und haben somit ausreichend Abstand zu den Kronenästen.
Der Wechsel der Parkflächen entlang der Nordstraße von Oststraße bis Karl-Borromäus-Straße führt allerdings dazu, dass – vor allem weil die vorhandenen Grundstückseinfahrten berücksichtigt werden müssen – voraussichtlich sieben Stellplätze weniger eingerichtet werden können. Das entspricht knapp einem Drittel des Parkraums.
Kosten liegen für
die Stadt bei etwa 3000 Euro
Da im weiteren Verlauf zwischen Karl-Borromäus-Straße bis Roßbachstraße die Nordstraße von beiden Seiten mit Bäumen eingefasst ist, bietet sich dort eine parallele Lösung nicht an, hier wird die Stadt die Situation weiter im Auge behalten.
Zumindest auf dem südlichen Abschnitt der Nordstraße sollen die Bäume aber geschont werden. Für die Stadt fallen nach Angaben der Verwaltung Kosten von unter 3000 Euro für die Entfernung der alten und Erstellung der neuen Markierungen an. Die Verlegung der Parkplätze soll zeitnah umgesetzt werden, damit die Bäume schon im anstehenden Frühjahr und Sommer nicht mehr beschädigt werden.