Sechs Kabarettisten treten auf
Beim Kabarettprogramm der Stadt gibt es im Januar ein buntes Programm zu sehen. Mit dabei ist unter anderem Frank Lüdicke.
Die „Meerbuscher Kleinkunst- und Kabarett-Tage“ gehen ins 29. Jahr ihres Bestehens. Bert Müllejans ist seit dem Start 1988 an Bord und wegen seines „feinen Händchens“ bei der Auswahl der Humoristen oder Satiriker als „Meerbuschs Mr. Kabarett“ bekannt. Und auch bei der Wahl der sechs Kabarettisten, die ab 18. Januar im Forum Wasserturm auftreten, zeigt der Mitarbeiter des Fachbereichs Kultur ein gutes Gespür für die richtige Mischung: „Es sind keine ganz großen Namen dabei, aber wir werden Auftritte erleben, die beste Unterhaltung garantieren.“
Auch in der vergangenen Saison brachte er zwei Neue auf die Bühne und heimste Komplimente ein. Jetzt wird auf Frank Lüdicke gesetzt, der seit vielen Jahren zur ersten Riege des deutschen Kabaretts zählt, einige Auszeichnungen vorweisen kann und in seinem neuen Programm „Über die Verhältnisse“ sinniert. Mit Aktualität wird Matthias Deutschmann glänzen. Unter dem Titel „Wie sagen wir’s dem Volk?“ geht es ihm um die öffentliche Meinung und deren tägliche Herstellung. An der Politik kommt ohnehin kein Kabarettist vorbei. Schließlich gibt es aktuell reichlich „Futter“ und einer der sich als scharfer Beobachter einen Namen gemacht hat, ist Bernd Regenauer. Mit „Mixtour“ gibt er in einem Unplugged-Abend teils pfälzisch angehaucht Zeitkritisches und Zeitloses aus mehreren Programmen zum Besten.
Bert Müllejans ist überzeugt, dass er das anspruchsvolle Meerbuscher Publikum in seinen Bann ziehen wird. Auf Regenauer und alle anderen wird Müllejans bei der jährlichen Kultur-Börse in Freiburg aufmerksam: „Dort gibt es in etwa 300 bis 400 Veranstaltungen Hör- und Sehproben.“ Bei der endgültigen Entscheidung verlässt er sich auf Tipps aus dem Kabarett-Kollegenkreis und sein erprobtes Gefühl.
Auch deshalb ist Thomas Freitag wieder dabei. Er nimmt sich „Europa, den Kreisverkehr und einen Todesfall“ vor, schlägt den Bogen von der Antike bis heute und kommt den großen Wahrheiten damit ziemlich nahe. Alles wird mit einer Portion Satire gewürzt und unterhaltsam verpackt. Das gilt auch für Hans Gerzlich, der sich der Wirtschaft annimmt und behauptet: „So kann ich nicht arbeiten“ — und für Stefan Waghubinger, der sich am Beispiel der Steuererklärung über „Außergewöhnliche Belastungen“ beschwert.
Das Publikum hat die Qual der Wahl — wer aber ein Abonnement bucht, kann alle Kabarettisten live erleben. „Wir rechnen wie in der auslaufenden Saison mit 400 bis 500 Abonnenten“, sagt Bert Müllejans. Eine Änderung gibt es beim Preis: Während der Einzelkarten-Preis stabil blieb, wurde der Abo-Preis um fünf Prozent erhöht und liegt jetzt bei 72,60 statt bisher 69,30 Euro.
Rund 25.800 Besucher werden je Serie gezählt. „Spielkosten und Einnahmen gegengerechnet, zahlen wir nicht drauf“, so Müllejans. Das verbleibende Geld wird in Zusatzveranstaltungen gesteckt, die alte Bekannte wie „Springmaus“, das Daniel Goldkuhle-Trio oder die Gruppe „Basta“ nach Meerbusch bringen.