Serie Meerbuschs Seen Die Sangsheide: Angeln und zur Ruhe kommen in Büderichs grüner Oase
Büderich · Aus einer Kiesgrube wurde ein naturnaher See. Der Sportangelverein Büderich 1934 hat hier sein Domizil.
Eine Oase der Ruhe ist die Sangsheide, ein Gewässer im Büdericher Süden. Der 15 Hektar große ehemalige Baggersee liegt versteckt zwischen Bäumen am Rande des Gebiets Eisenbrand und wird vom Sportangelverein Büderich 1934 betreut. Rund 160 Mitglieder können mit ihren Angehörigen das schöne Areal nutzen. Manche kommen mehrere Stunden, andere ein Wochenende. Einige verbringen gar Urlaubstage dort und übernachten am Rande des Wassers.
Was kann es Schöneres geben, als in der Natur unter dem Sternenhimmel zu schlafen? Das Einzige, was vermutlich stört, sind die Flugzeuge, die frühmorgens vom Düsseldorfer Flughafen starten und dort landen und so einiges an Krach mitbringen.
Vorsitzender des Vereins ist der 26-jährige Yannik Seidel, dessen Vater und Großvater ebenfalls Mitglied sind. Also eine echte Tradition. „Unsere Mitglieder schätzen die Natur rund um den See, der geprägt ist von großen Laubbäumen wie Eichen, Erlen, Pappeln, Birken, Fichten und Weiden“, erzählt Seidel. Jedes Vereinsmitglied sei verpflichtet, sechs Stunden pro Jahr mitzuarbeiten, um das Areal in seinem schönen Zustand zu erhalten, Wege frei zu schneiden und abgebrochene Äste zu entfernen. Wo genau jeder anpacke, bleibe ihm oder ihr überlassen.
Schon im Eingangsbereich hinter dem Tor zum Vereinsgelände sieht man den grünen Daumen einiger Angler: In einem Beet mit Sonnenhut, Margeriten und Fetter Henne fühlen sich auch zwei Gartenzwerge sichtlich wohl. Ein altes Ruderboot wurde gleichfalls bepflanzt und dient als Blickfang. Über die Schaukeln, den Sandkasten und viel Freiraum freuen sich die Kinder, die hier ohne Gefahr durch Autos spielen können. Jedes Mitglied besitzt einen Schlüssel, so dass Unbefugte keinen Zutritt haben. Das ganze Areal ist nämlich mit einem Zaun versehen, den nur in seltenen Fällen Jugendliche in Feierlaune überstiegen haben.
„Im See tummeln sich viele Fischarten“, berichtet Seidel. Karpfen, Rotaugen, Brassen, Hechte, Welse und Barsche können aus dem Wasser gezogen werden, wobei es ein Limit von drei Fischen pro Person und Tag gibt. Dabei kann man vom Ufer angeln oder mit einem der zehn Ruderboote aufs Wasser fahren. Das Limit führt dazu, dass der See nachhaltig bewirtschaftet wird und der Verein ohne neuen Fischbesatz auskommt. „Das Angeln ist ein schöner Ausgleich zum stressigen Job“, sagt Seidel. Einfach mal am Ufer zu sitzen und dieses schöne Fleckchen Natur genießen, das tue gut. Dann könne man auch die Wasservögel wie Blesshühner, Enten und einzelne Kormorane beobachten. Im Herbst ziehen zudem Kanadagänse vorbei und machen kurz Rast auf ihrem Weg nach Süden.
Im Auge behalten muss der Verein aber derzeit den Wasserstand des rund acht Meter tiefen Sees. Durch die lange Trockenheit ist das Wasserniveau niedriger als gewohnt und der See könnte durch einen zu geringen Sauerstoffgehalt umkippen. Daher nimmt der Gewässerwart des Vereins, der mehrere Lehrgänge zum Thema besucht hat, immer wieder Proben, um den Gehalt verschiedener Stoffe zu überprüfen. Wenn er sich einer bedrohlichen Marke nähert, werden die Proben eingeschickt. „Die Feuerwehr hat angeboten, mit ihrer Ausrüstung das Wasser umzuwälzen. Dann bekommt es mehr Sauerstoff“, informiert Seidel.
Er hofft aber, dass das nicht mehr notwendig sein wird und es bald wieder einmal mehr regnet.
Der Sportangelverein von Büderich 1934 nimmt noch neue Mitglieder auf. Wer Interesse hat kann sich bei Yannik Seidel unter 0157/38251766 oder unter info@spavbuederich.de melden.