Sommerakademie: Die eigenen Vorstellungen realisieren
Die zehnte Sommerakademie der Volkshochschule stößt bei den Teilnehmern auf breite Zustimmung.
Meerbusch. Auch als Dozent lernt man nie aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass es funktioniert. Aber es hat funktioniert“, sagt Reimund Franke und schaut Kazuko Kanuma-Kölzer anerkennend über die Schulter. Die Teilnehmerin seines Ölmalereikurses hat ihren Willen durchgesetzt und auf einer Aquarellschicht in Manier von Paul Klee tupferartig in Öl die Gehry-Bauten im Düsseldorfer Hafen gesetzt. „Und dann habe ich die Konturen noch mit Ölkreide nachgezeichnet“, erzählt Kanuma-Kölzer — und wirkt dabei durchaus ein bisschen stolz auf sich.
Die Japanerin gehört zu den sieben Teilnehmerinnen, die aus dem breiten Angebot der zehnten Sommerakademie den Franke-Kurs belegt haben. Es sind Hobby-Malerinnen und Schülerinnen, 16-Jährige und Fast-Rentnerinnen, die mit unterschiedlichen Intentionen in die Woche gegangen sind. Einige sind zum ersten, andere zum neunten Mal dabei.
Eine Premiere ist es für Ramona Scheffer, die sich künstlerisch weiterentwickeln will. „Diese intensive Woche hat mir viel gebracht. Ich habe mich zwar noch nicht festgelegt, will später aber etwas Kreatives machen. Insofern hat mir die Sommerakademie bei meiner Orientierung geholfen“, so die 18-Jährige.
Erstmals hat sie einen Akt gezeichnet, „und das hervorragend, dafür muss man einen Blick für haben“, betont Franke. Gar nicht zurechtgekommen sei sie mit der Aufgabe, ein abstraktes Bild zu malen. „Das ist nicht mein Ding“, sagt die Gymnasiastin.
Brigitte Funke wiederum hat nach eigener Aussage Urlaub vom Zeichnen und der Aquarellmalerei genommen. „Ich habe noch nie Öl versucht. Ich hatte aber schon viele Kurse bei Reimund Franke, er hat mich überredet. Und ich muss sagen: Es macht wirklich Spaß.“
Immer in Öl hat dagegen Annelie Hänel gemalt, die nur ein Problem hat. „Sie macht immer sehr großformatige Werke, die dauern etwas länger und sind nicht in einer Woche fertig“, erklärt Franke. Dieses Jahr, sagt Hänel, solle ihr Werk mit Tänzerinnen und zwei singenden Nonnen im Hintergrund dann aber schon noch beendet werden.
Ein alter Hase in der Sommerakademie ist Nicole von Schack-Lutz. „Ich komme immer wieder gerne, um neue Wege zu finden und neue Techniken zu erlernen“, sagt sie. Einmal in der Woche greife sie mindestens zum Pinsel. Franke attestiert ihr „eine enorme Sicherheit und Mut zur Reduktion“.
Ruth Schomberg ist quasi das Küken in der Gruppe. Die 16-Jährige will später „ganz bestimmt nichts mit Kunst“, machen, ist aber dennoch sehr selbstkritisch: „Die Linien in der Aktzeichnung sind mir viel zu krakelig.“
Absolut in sich ruhend wirkt dagegen Elke Jack-Schmidt: „Wenn man die Rente in Aussicht hat, braucht man etwas, das einen erfüllt.“ Die Kunst könne das sein.