Polizeieinsatz SEK nimmt Drogendealer fest

Im Anschluss an die Festnahme am Freitag wurden zwölf Wohnungen durchsucht.

SEK-Einsatz mit Festnahmen am Freitagabend, 01.02.2019, Moerser Straße, Meerbusch-Büderich. Fotos von Gerhard Berger.

Foto: Gerhard Berger

Nur noch vereinzelt liegen Splitter in der Gehsteigrinne an der Düsseldorfer Straße in Büderich gegenüber dem Denn’s Biomarkt. Sonst erinnert an diesem Sonntagmorgen nichts mehr an den SEK-Einsatz vor zwei Tagen. „Das war wie in einem Krimi“, erzählt Tamara W., die in der Nachbarschaft wohnt und dort regelmäßig mit ihrem Hund unterwegs ist. So auch am Freitagabend gegen 19.30 Uhr, als Kräfte einer Spezialeinheit plötzlich mitten in Büderich zugriffen. „Ich habe zuerst an Dreharbeiten gedacht, es war laut und hektisch. Aber dann habe ich registriert: Das ist alles echt.“

Und tatsächlich: Mit der spektakulären Aktion ist der Polizei in NRW ein Schlag gegen einen internationalen Drogenring gelungen. Wie die Polizei Köln, die Zollfahndung Essen und die Staatsanwaltschaft Köln mitteilten, wurde dabei der 27-jährige Anführer der Drogenbande und einer seiner Kuriere (29) festgenommen. Bei Durchsuchungen während des Zugriffs fanden die Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) zudem 20 Kilogramm Marihuana. Unmittelbar vor der Festnahme in Meerbusch war der 27-Jährige offenbar mit seinem Komplizen in den Niederlanden gewesen.

Beim Einsatz sind
keine Schüsse gefallen

In den sozialen Medien, wo der SEK-Einsatz am Wochenende Thema war, gab es Gerüchte, dass bei dem Einsatz auch geschossen wurde. Aber: „Es sind keine Schüsse gefallen“, betonte ein Sprecher der Polizei am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion. Bei der Festnahme sei auch niemand verletzt worden. Der 27-Jährige und der 29-Jährige befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. „Weil die Ermittlungen in dem Fall noch laufen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nichts zur Herkunft der beiden Männer sagen“, so der Polizeisprecher weiter. Der Dealerbande war die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe von Zoll und Polizei schon seit einem knappen halben Jahr auf der Spur. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, wiederholt große Mengen Rauschgift in den Niederlanden erworben und nach Deutschland geschmuggelt zu haben, um sie im Großraum Köln zu verkaufen.

Im Anschluss an die Festnahme in Büderich durchsuchten Fahnder der „Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Köln“ noch insgesamt zwölf Wohnungen im Kreis Neuss sowie im Kölner Stadtgebiet. Dabei beschlagnahmten sie weitere fünf Kilogramm Marihuana, ein Kilogramm Amphetamine und 250 Gramm Kokain.

Zudem stellten sie mehr als 32 000 Euro Bargeld, einen hochwertigen Wagen der Marke Mercedes Benz, mehrere Mobiltelefone und umfangreiches Beweismaterial sicher. Besonders brisant war den Ermittlern zufolge der Fund einer scharfen Pistole. Diese beschlagnahmten die Einsatzkräfte mitsamt der zugehörigen Munition ebenfalls.