ÖPNV Schnellbus 52: Viel Lob, aber wenig Andrang
Seit einem Jahr gibt es die Schnellbuslinie von Osterath nach Düsseldorf. Die Fahrgastzahlen sind niedrig. Die, die mitfahren, schätzen die Pünktlichkeit.
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde die Schnellbuslinie 52 der Rheinbahn eingerichtet. Seitdem pendeln die Busse zwischen der Haltestelle Gottlieb-Daimler-Straße am Osterather Bahnhof und dem Düsseldorfer Norden, Endhaltestelle ist der Nordpark/Aquazoo. Doch Partystimmung mag nicht so recht aufkommen zum ersten Geburtstag. Denn die Fahrgastzahlen könnten viel besser sein.
Auch an diesem Morgen Ende Januar bleiben viele Sitze leer. Nur wenige Menschen nutzen das Angebot der Rheinbahn. Zu ihnen gehört beispielsweise Christian H. Der 43-Jährige arbeitet in Düsseldorf und nutzt die Linie „nach Lust und Laune“. Er sagt: „Wenn ich den Bus statt meines Autos nehme, dann komme ich relaxed bei der Arbeit an.“ Seiner Meinung nach sei die Linie „schon ein super Angebot, wenn man deren Tarif mit den normalen Preisen der Strecke Meerbusch-Düsseldorf vergleicht“. Sein Fazit nach einem Jahr: „Die Linie sollte unbedingt mehr genutzt werden.“
Thomas Burger hingegen steigt nur selten in die Schnellbuslinie ein – je nach Wetterlage. „Normalerweise fahre ich mit dem Fahrrad“, sagt der 54-Jährige. Regina Klasen sitzt an diesem Morgen zum ersten Mal in dem Bus. „Ich fahre zur Messe in Düsseldorf“, sagt die 18-Jährige. Für Carsten Miese (47) hingegen ist die Linie unverzichtbar: „Ich nehme den Schnellbus regelmäßig für meinen Weg zur Arbeit. Ohne den SB 52 wäre alles viel umständlicher.“ Er ist mit dem Angebot „sehr zufrieden“ und betont: „Der Bus ist eine sehr gute und schnelle Verbindung.“
Auch die Anschlussmöglichkeiten werden als Pluspunkt gesehen
Auch Schüler Lasse Schönfeld sagt: „Der SB 52 ist meist pünktlich, das finde ich gut.“ Der 15-Jährige nutzt die Verbindung für die kommenden drei Wochen, denn während dieser Zeit macht er ein Praktikum in Düsseldorf. Neben der Pünktlichkeit loben die Fahrgäste die guten Anschlussmöglichkeiten. So nutzt der 18-jährige Tom Rosenberger den Schnellbus täglich in Richtung Meerbusch und steigt dort in die Bahn um. „Das klappt reibungslos“, sagt er.
Auch bei der Rheinbahn weiß man: In Sachen Fahrgastzahl ist noch Luft nach oben. „Aber die, die den SB 52 nutzen, sind sehr zufrieden mit dem Angebot und der Pünktlichkeit“, sagt Sprecherin Heike Schuster. Sie betont: „Jede neue Linie muss sich erst einmal etablieren. Unsere Erfahrung zeigt, dass es mindestens ein Jahr braucht, bis dieses Ziel erreicht ist und sich die Fahrgäste an eine neue Linie gewöhnt haben.“
Die Rheinbahn hält
an der Verbindung fest
Deshalb sei die Wiedereinstellung der Linie, die vorrangig für Berufspendler und Schüler eingerichtet wurde, auch überhaupt kein Thema. „Stand jetzt bleibt das Angebot bestehen, auch die Linienführung wird sich nicht ändern“, sagt Schuster. Sie schränkt jedoch ein: „Im kommenden Jahr, wenn die Rheinbahn das Schnellbuskonzept für das gesamte Liniennnetz erweitert, würden wir uns auch den SB 52 nochmal anschauen.“
Aktuell gibt es keine neuen Fahrgastzahlen, die letzten Daten stammen aus September 2018. Damals fuhren durchschnittlich 400 Fahrgäste pro Tag mit dem Schnellbus, dessen Fahrzeit pro Strecke 23 Minuten beträgt. Zum Start im Januar 2018 waren es weniger, nämlich rund 270 Fahrgäste. Die Spitzenzeiten des Schnellbusses sind laut Rheinbahn früh am Morgen zwischen 7 und 8 Uhr. Doch selbst dann bleiben die meisten Plätze im Bus leer.