Trotz Karriere Schule noch im Blick
Der 17-jährige Osterather Patrick Elias will unbedingt Tennis-Profi werden.
Osterath. Groß war der Aufschrei in Deutschland in dieser Woche, als der 17-jährige Schalker Julian Draxler verkündete, er wolle die Schule zugunsten seiner Karriere abbrechen. Direkt vergleichbar mit dem Weg, den der ebenfalls 17-jährige Osterather Tennisspieler Patrick Elias gewählt hat, ist das Beispiel des Fußballers zwar nicht, Parallelen sind aber vorhanden.
Patrick Elias hat seit vergangenem Jahr die Mittlere Reife in der Tasche und konzentriert sich seitdem ganz auf seinen Traum, Tennis-Profi zu werden. Was jedoch nicht heißt, dass er blauäugig ausschließlich auf den Sport setzt. „Es gibt verschiedene Optionen“, sagt Vater Luis Elias, der seinen Sohn nicht nach Australien (siehe Kasten) begleitet hat. „Patrick ist bei einer Fernschule angemeldet, es gibt aber auch Stipendien-Angebote von amerikanischen Colleges.“
Noch zwei Jahre hat er Zeit, diese zweite Alternative wahrzunehmen. Im Moment gibt es in seinem Leben jedoch quasi nichts außer Tennis, Training und Turniere. „Es ist schlichtweg unrealistisch zu erwarten, dass man mit 17 Jahren Wimbledon gewinnt und über Nacht zum Star wird“, sagt Luis Elias. „Bei genauer Analyse der Spieler, die sich heute unter den Top 100 der Weltrangliste tummeln, ist davon auszugehen, dass man spätestens mit 24 Jahren den entscheidenden Sprung gemacht haben muss und auf dem Weg dahin kontinuierlich, aber in kleinen Schritten, sein Ziel umzusetzen versucht.“
Das ist bisher gelungen. Patrick Elias ist im vergangenen Jahr in der Junioren-Weltrangliste von Position 614 bis auf Rang 62 (Anfang Januar) geklettert. 2012 will er den Sprung unter die Top 20 schaffen. Um diese nächste Stufe auf der Karriereleiter in Angriff zu nehmen, will der 17-Jährige sich jetzt womöglich einer vom Deutschen Tennis-Bund geführten Akademie in Hannover oder Offenbach anschließen.
Luis Elias ist jedenfalls fest vom Potenzial seines Sohnes überzeugt. Das sehen einige Sponsoren aus dem privaten Umfeld ganz ähnlich, denn ohne deren finanzielle Unterstützung seien die vielen anfallenden Kosten nicht zu bezahlen, sagt Elias.
Für den Tennislehrer und Trainer des Zweitligisten TV Osterath sind vor allem zwei Dinge wichtig, damit seinem Sohn der Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich gelingt: „Verletzungsfrei bleiben und weiter hart trainieren.“