Vereine wollen wieder näher zusammenrücken
Sport: Vereine und der Sport-Verband streben Neustart an. Mike Kunze bleibt Repräsentant.
Meerbusch. Es war vielleicht nicht der große Durchbruch, doch wurde ein wichtiger Schritt gemacht, den Sport in Meerbusch wieder näher zusammenzuführen. 18 Vertreter der großen Sportvereine folgten der Einladung des Stadt-Sport-Verbandes (SSV) zu einer Aussprache. Die war nötig geworden, weil sich die Vereinsfunktionäre übergangen fühlten, als der SSV-Vorsitzende Mike Kunze im Dezember im Sportaussschuss verkündet hatte, die Vereine würden eine pauschale Kürzung der Fördermittel um 20 Prozent mittragen.
Es sei ein konstruktives Treffen gewesen, sagt Kunze, der zuletzt vor allem mit dem Präsidenten des TuS Bösinghoven, Johannes Peters, aneinandergeraten war. Er habe die Anwesenden gefragt, ob sie ihn noch als ihren Repräsentanten akzeptieren würden, „und das wurde einstimmig bejaht“. Kunze setzt vor allem Hoffnung auf einen neu gegründeten Arbeitskreis, der sich mit der Sportförderung beschäftigen soll. „Klare Zielsetzung ist auch, dass die Kürzung eine einmalige Sache bleiben und schnellstmöglich wieder zurückgenommen werden soll“, erklärt der SSV-Vorsitzende, der ab 2012 sogar eine Aufstockung der Mittel für denkbar hält.
Langfristig eine Erhöhung der in diesem Jahr von 86 000 auf 68 800 Euro reduzierten Fördermittel fordert auch Johannes Peters: „Mit 14 000 organisierten Sportlern sind wir in Meerbusch quasi die größte Bürgerbewegung der Stadt. Da müssen wir unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen.“
Peters hält es zudem für notwendig, in dem Arbeitskreis auch Themen wie eine einheitliche und für alle Vereine gerechte Regelung bei der Erbpachtzahlung zu diskutieren. Ebenso müsse die „Bunkerei von Hallenzeiten, die dann doch nicht genutzt werden“, aufhören. Die Einnahmen aus den Hallennutzungsgebühren sollten darüber hinaus gezielt in die Sanierung maroder Sporthallen investiert werden.
Peter Müller-Mannhardt, 2. Vorsitzender des Osterather TV, begrüßt die in Gang gesetzte Diskussion. „Das führt hoffentlich dazu, dass der Stadt-Sport-Verband wieder seine eigentliche Funktion wahrnimmt: als Sprachrohr der Vereine gegenüber der Politik aufzutreten.“
Für „prinzipiell schwierig“ hält er die Vermischung eines politischen Amtes mit dem eines Sportfunktionärs — Mike Kunze ist CDU-Ratsherr. Das sieht Uli Wetter, Vorsitzender von Treudeutsch Lank, ganz ähnlich: „Neutralität ist da kaum möglich. Er muss sich ja immer auch seiner Partei gegenüber verantworten.“