Wasserreinigung vor der Strempe
Das Regenwasser in Strümp wird unterirdisch von Öl und Reifenabrieb befreit.
Strümp. Anfang Mai beginnt die Stadt mit dem Einbau eines großen Regenwasserfilters unter dem Kreuzungsbereich Auf der Gath/Strümper Berg in Strümp. Angewendet wird eine für Meerbusch ganz neue Technik.
Nach den wasserrechtlichen Bestimmungen des Landes NRW muss das Regenwasser von stark befahrenen Straßen behandelt werden, bevor es zum Beispiel in einen Bach eingeleitet werden darf. Ziel dieser Anordnung ist es, das empfindliche Öko-System der Bäche und Flüsse nicht zusätzlich mit schädlichen Stoffen wie Motorölresten oder Reifenabrieb zu belasten.
Da das Oberflächenwasser der Xantener Straße im Bereich der Strümper Ortsdurchfahrt derzeit noch unbehandelt direkt in den Regenwasserkanal abfließt, mussten die Entwässerungsingenieure im Technischen Dezernat der Stadtverwaltung eine neue Lösung finden. „Üblicherweise wird Regenwasser in großen Regenklärbecken gesäubert“, sagt Wolfgang Trapp, Leiter des Fachbereichs Straßen und Kanäle. „In den Becken wird das belastete Oberflächenwasser gesammelt und durch eine Bodenfilterschicht gereinigt. Dann kann es in einen Graben oder Bach eingeleitet werden.“
Der Nachteil: Ein solcher Bodenfilter braucht viel Platz, und der steht in der näheren Umgebung der Xantener Straße nicht zur Verfügung.
Daher haben sich die städtischen Tiefbauer entschlossen, in Strümp eine neuartige Filterschachttechnik einzusetzen.
Der Filterschacht, der einen Durchmesser von rund dreieinhalb Metern hat, wird mit Hilfe einer vier Meter tiefen, so genannten Spritzbetonbaugrube, in die vorhandene Regenwasserleitung eingebaut. In diesem Filterschacht setzen sich zunächst die Schwebstoffe im Regenwasser ab. Dann durchströmt das Wasser eine Filterpackung, in der die restlichen Schadstoffe gehalten werden. Danach kann das saubere Nass in die Strempe fließen.
Die Methode ist allerdings mit einem regelmäßigen Wartungsaufwand verbunden: „Die Filterpackung muss etwa alle 12 bis 18 Monate ausgewechselt werden“, erläutert Trapp. „Wie oft wir wechseln müssen, hängt letztlich von der tatsächlichen Verkehrsbelastung der Straße ab. Das werden wir im laufenden Betrieb ermitteln.“
In direktem Zusammenhang mit dem Regenwasserfilterschacht steht auch ein Schachtumbau an der Xantener Straße in Höhe der Hausnummern 63 und 65.
Hier fließen zurzeit das nicht behandlungsbedürftige Regenwasser aus der Buschstraße — die Strempe fließt verrohrt unter dem Markt — und das belastete Regenwasser der Xantener Straße zusammen. „Diese beiden Wasserströme müssen wir zunächst trennen“, erklärt Trapp. Das Wasser aus der Buschstraße wird deshalb künftig wieder in den zurzeit stillgelegten, offenen Abschnitt der Strempe eingeleitet. Kurz hinter der Kreuzung Stümper Berg/Auf der Gath soll es mit dem geklärten Oberflächenwasser der Xantener Straße zusammenlaufen.