4,5 Millionen für die Sportplatzsanierung

Die Fußballvereine haben sich auf eine Reihenfolge bei der Sanierung ihrer Plätze geeinigt. In Stürzelberg geht es los.

Dormagen. Für Stadtkämmererin Tanja Gaspers ist es eine „gute Vorlage für Politik und Verwaltung“, was die heimischen Fußball-Verantwortlichen auf die Beine gestellt haben. Vereinsvorstände haben zusammen mit der Sportverwaltung alle Fußballplätze unter die Lupe genommen und sind zu einem einhelligen Urteil gekommen: Die Anlage des SV Rheinwacht Stürzelberg ist die mit Abstand schlechteste! Was eigentlich ein deprimierendes Ergebnis für den Klub wäre, ist in diesem Fall ein Sieg: Rheinwacht wird auf Rang eins der Rangliste gesetzt, was bedeutet, dass der Verein ab kommendem Jahr eine neue Anlage erhält.

Platz zwei nimmt der SSV Delrath ein, gefolgt von Rasensport Horrem, FC Delhoven, DJK SuS Gohr und TuS Hackenbroich. In dieser Reihenfolge sollen bis zum Jahr 2021 die Sportplätze saniert bzw. Aschen- in Kunstrasenplätze verwandelt werden. In Stürzelberg herrscht zunächst einmal Erleichterung. „Jetzt haben wir etwas schwarz auf weiß“, sagte Rheinwacht-Vorsitzender Michael Krause. „Das ist ein gutes Ergebnis und ein erster kleiner Schritt.“ Der Stürzelberger Sportplatz ist mit Abstand der marodeste unter allen Dormagener Anlagen. Davon überzeugten sich im Frühjahr auch die SPD und die Sportfraktion der CDU, die dort tagte und zuvor einen Rundgang durch die Anlagen machte: undichtes Dach, verrostete Rohre, kläglicher Zustand der Kabinen. Stürzelberg ist ein Sonderfall: Denn die Rheinwacht wird ihre Heimstätte verlassen müssen. Im Norden, auf einem Areal Am Weißen Stein wird eine neue Sportanlage entstehen und der bisherige Sportplatz für Wohnzwecke auf dem Markt angeboten. Krause geht von einem Baubeginn in 2016 und einer einjährigen Bauzeit aus. Kostenpunkt: 1,5 Millionen Euro.

Ein Sonderfall ist auch RS Horrem: Weil die Sportanlage am Max-Reger-Weg zur Schulsportanlage werden soll, wird sich der RS künftig seine Anlage mit der Türkischen Jugend teilen. In einer eigens entworfenen Matrix konnten die Vereinsvertreter auf ihrer Tour von Sportplatz zu Sportplatz den Zustand bewerten. Dabei bekamen Gebäude (Sportheim) und Platz jeweils 40 Prozent Gewicht, die restlichen 20 Prozent verteilten sich auf Mannschaften im Spielbetrieb und Faktor Demografie als Kriterien.

Die Politiker hatten sich auf das Vorgehen verständigt. Sie wollten kein Ranking aufstellen, sondern die Bewertung denen überlassen, die täglich damit zu tun haben. In der Hoffnung, dass am Ende ein einvernehmliches Ergebnis steht. Kämmerin Gaspers rechnet mit einem Aufwand von je rund 600 000 Euro für die Umwandlung eines Aschen- in einen Kunstrasenplatz. Die von den Vereinen gewünschte Planungssicherheit kann Gaspers nicht geben: „Wir stellen dieses Ergebnis und die Kosten in den Haushaltsplan ein. Aber die Umsetzung hängt immer von der Finanzlage ab.“ Sie fordert die Vereine auf, ihren Teil zu der Sanierung beizusteuern. Denn das Gesamtprojekt fußt auf der Grundlage, dass die Vereine 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten als Eigenleistung beisteuern. So wie dies bereits der VdS Nievenheim und der FC Straberg getan haben. FC-Vorsitzender Josef Schoos rät daher auch seinen Vereinskollegen, frühzeitig die Weichen zu stellen: „Welche Eigenleistungen sind bei uns möglich Man kann sich als Verein schon gut darauf vorbereiten.“ Straberg steuerte am Ende fast 150 000 Euro bei.