600 Aktive in 37 Gruppen beim Holzheimer Zug
Tausende Narren feiern an den Straßen. Kamelle sind zuvor getestet worden.
Neuss. Schon früh sammelten sich am Rosenmontag die ersten Narren am Holzheimer Kirmesplatz. „Uns hält nix mehr zu Hause. Wir haben gut gefrühstückt und kurz vor 10 Uhr das Haus verlassen“, sagt Susanne Spankowski. Die 39-Jährige ist zum ersten Mal aktiv beim Zug dabei.
„Jahrelang stand ich hier am Straßenrand. Im letzten Herbst hat sich mein Kegelclub entschieden mitzugehen. Es ist einfach toll.“ Das findet auch der Nachwuchs, denn die achtjährige Tochter Franziska ist ebenfalls auf den Beinen. Sie tanzt in einer Gruppe, die mit mehr als 20 Kindern und Jugendlichen ab 11 Uhr durch die Holzheimer Straßen zieht.
Unterwegs sind dann schließlich rund 600 Aktive in 37 Gruppen. Begleitet werden sie von zehn Großwagen — alle vom TÜV abgenommen. „Wir nehmen Sicherheit sehr ernst“, sagt Heinz-Theo Hilgers, Vorsitzender des Holzheimer Karnevalsvereins Blau-Weiss-Rot. „Wir achten auch auf unser Wurfmaterial, die Kamelle werden von uns probiert. Was nichts taugt, kommt nicht auf unsere Wagen.“
Mit der ersten Musikkapelle beginnt der Zug.. Der siebenjährige Yannick ist kaum zu halten. „Kamelle, Kamelle,“ ruft er ohne Pause schon den Musikern zu. Kurz darauf fängt der kleine Seeräuber den ersten Schokoriegel.
Auch seine zwei Jahre ältere Prinzessin-Schwester ist erfolgreich. Schmunzelnd beobachten Mama Birgit und Papa Ralf das Ganze. „Karneval und vor allem der Zug hier in Holzheim ist einer der Höhepunkte des Jahres. Die Kinder sind kaum zu halten.“
Die Vereinsstraße ist breit, die großen Fahrzeuge kommen überall gut durch. „Wir rechnen mit rund drei Stunden Dauer. Die Erfahrung zeigt, dass die Fußgruppen immer wieder mal gerne anhalten, um mit Freunden und Gästen am Straßenrand einen zu trinken“, weiß Heinz-Theo Hilgers zu berichten.
So zieht der närrische Lindwurm durch die Straßen von Holzheim, tausende Zaungäste freuen sich am lustigen Treiben. Danach wird in Lokalen und privat weitergefeiert. wilh.