Ab September stellt die Volkshochschule kostenlose Teilnahmebescheinigungen aus

Neuss. Die Volkshochschule erhebt vom September an keinen Eintritt mehr für Vortragsveranstaltungen und stellt auch Teilnahmebescheinigungen künftig kostenlos aus. Dazu rang sich die Stadt nicht nur durch, um das Angebot der VHS für die Nutzer attraktiver zu machen.

Viel entscheidender ist, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen.

Wer einem Referenten zuhören wollte, musste bislang in der Regel sechs Euro (oder 4,20 Euro ermäßigt) bezahlen. Dieses Geld musste ein Kassierer einnehmen, der zuvor zu verpflichten war, anschließend abrechnen und das Geld einzahlen musste. Nach 50 Vortragsveranstaltungen im Vorjahr sah die Schlussrechnung der VHS so aus: 3384 Euro Einnahmen abzüglich 1750 Euro Kassiererhonorar und 2200 Euro, die für interne Arbeitsstunden zu verbuchen waren, führten zu einem Minus in Höhe von 565 Euro. Die Idee, einen Kassenautomaten aufzustellen, wurde geprüft, erwies sich aber als noch unattraktiver. Allein die Leasingkosten überstiegen die Gesamteinnahme um 951 Euro. Der Verzicht auf Eintrittsgeld, so die VHS, bleibe damit „budgetneutral“.

Aus der Entgeltordnung werden auch die vier Euro gestrichen, die für das Ausstellen von Teilnahmebescheinigungen verlangt wurden. Für Bildungsurlaube oder bei Kursen, zu denen die Krankenkassen einen Zuschuss gewähren, waren diese Bescheinigungen schon immer kostenfrei, jetzt folgt die generelle Befreiung. Auch sie folgt der kaufmännischen Erkenntnis, dass 784 Euro Einnahmen aus 171 Nutzeranfragen, die den Aufwand für Verwaltung, Formular- und Portokosten sowie die Verbuchung der Einnahmen übersteigen, kein Geschäft sein können. -nau