Abstiegsreife Leistung: VdS verliert gegen Tabellenletzten
Nievenheim unterliegt Homberg 1:3. Fragezeichen wirft die Einstellung auf — nur zehn Spieler waren beim Training.
Die Fußballer des VdS Nievenheim sind kräftig dabei, den guten Eindruck aus der mit 20 Punkten abgeschlossenen Hinrunde zu verderben. In diesem Jahr ist erst ein Zähler dazugekommen, seit zehn Spielen wartet der Oberligist nun auf einen Sieg. Denn auch beim Schlusslicht VfB Homberg setzte es eine 1:3 (0:1)-Niederlage. Betrüblich stimmt dann auch noch, wenn der sichtlich enttäuschte Coach Marko Niestroj nach Spielschluss feststellen muss: „Der Aufwand, der in Nievenheim betrieben wird, ist für einen Oberligisten deutlich zu klein.“
Marko Niestroj, VdS-Trainer
Die unzureichende und von Personalproblemen begleitete Wintervorbereitung ist vielfach thematisiert worden. Dass, wie am Rande des Spiels zu hören war, unter der Woche aus mannigfaltigen Gründen nur zehn Spieler trainiert hatten — und das nicht zum ersten Mal in dieser entscheidenden Saisonphase — ist indes geradezu fahrlässig. Niestroj wollte sich dazu nicht äußern, aber sein nach der Saison ebenfalls ausscheidender Co-Trainer Marc Schüttler bestätigte: „Damit müssen wir leben.“ Arbeitsbelastung als Ausrede wollte selbst der mit zehn Treffern beste Torschütze Kevin Scholz nicht gelten lassen: „So etwas gab es in der Hinrunde komischerweise nicht.“
Die Folge: Auch der Tabellenletzte beherrschte den VdS zunächst fast nach Belieben. Oguzhan Cuhacis erzielte die Führung (16.), Patrick Wesoly fälschte dessen Schuss noch unglücklich ab.
Wie verwundbar die körperlich extrem überlegenen Hausherren gewesen wären, machte die Phase danach deutlich. Homberg gab ohne Not die Spielkontrolle ab. Der eingewechselte Keisuke Ota verfehlte kurz nach der Pause noch knapp (47.), doch kurz darauf setzte Salvatore Franciamore einen Freistoß aus 20 Metern kunstvoll zum Ausgleich ins Netz.
Doch dann agierte Homberg wieder deutlich druckvoller und stürzte Nievenheim von einer Verlegenheit in die nächste: Almir Sogolj scheiterte alleine vor dem Tor an VdS-Keeper Kelvin Sanchez del Villar (55.), Jürgen Adolf ließ sich bei seinem Solo nur per Foul stoppen — und zwar von Hikaru Kase, der für seine Notbremse die Rote Karte sah (60.). In Unterzahl kassierten die Gäste das 1:2 (Sogolj/68.) und das 1:3 (Patrick Polk/90.).