Aktionswoche „Ab in die Mitte“: Ins Geschäft oder ins Internet?
„Ab in die Mitte“ thematisiert die Konkurrenz. Die Büchel-Arkaden dienen als Bühne.
Neuss. „Ab in die Mitte“ ist Name einer Aktionswoche, mit der Kommunen Werbung für ihre Innenstädte machen. „Ab in die Mitte“ heißt auch ein Topf mit Landesmitteln, um die sich Städte bewerben können. Zum vierten Mal war Neuss damit jetzt erfolgreich.
Das Thema der Neusser Woche vom 13. bis 20. September ist eines, das den Einzelhandel nicht nur, aber auch in Neuss seit geraumer Zeit umtreibt. „Örtlicher Einzelhandel versus Internet-Shopping“ gibt den Rahmen vor. Eine Woche lang finden Veranstaltungen statt, am 20. September beendet ein Aktionstag das Projekt.
Zur Vorstellung des Programms hatte Bürgermeister Herbert Napp am Donnerstag in die Büchel-Arkaden geladen, nicht eben Zugpferd in der Innenstadt, sondern seit Jahren fast vollständig vom Leerstand geprägt. Diesen Leerstand nutzt die Stadt nun zur Präsentation: Alle Ladenlokale sollen „bespielt“ werden. Dass damit auch die Aufmerksamkeit auf die Vielzahl möglicher Geschäftsräume fällt, hofft nicht zuletzt Andreas Leuchten, der für das Unternehmen Sauter die Flächen vermieten will. Seit der Plan der Eigentümers, nur an einen einzigen Pächter zu vermieten, gescheitert ist, wird wieder die kleinteilife Lösung bevorzugt.
Kleinteilig zeigt sich auch der Einzelhandel in der Innenstadt; ein Pluspunkt nicht nur für Bürgermeister Herbert Napp, der betonte: Samstags einkaufen zu gehen, die Gastronomie zu nutzen und dann mit den Menschen ins Gespräch zu kommen sei charakteristisch und ein Pluspunkt für die Neusser Innenstadt. Deutlich machte er allerdings auch: Kleinteiliger Innenstadthandel, großflächiger Einzelhandel im Rheinparkcenter und künftig im Möbelhaus Höffner sowie der Internet—Handel bilden ein Dreiecksverhältnis, das auch Chancen biete.
Eine Woche lang werden die Büchel-Arkaden zur Bühne. Diskutiert wird über „E-Commerce als Chance oder Bedrohung?“ (15. September, „Unsere Stadt braucht den Handel. Braucht der Handel der Zukunft auch die Stadt?“ (16. 9.), „Wissenswertes über Qualität, Service und Standort“ (17. 9.) und „Muss Stationär gegen Online verlieren?“ (18. 9.), jeweils um 19 Uhr.
In den Ladenlokalen gibt es unter anderem eine Fotoausstellung, Karikaturen von Wilfried Küfen zum Thema, eine 3 D-Kunstaktion, einen Konzeptstore zum Thema Schallplatten und ein Konzept-Restaurant: ein Tisch, ein Stuhl (Eintrittskarten im „Rheingold“) für Menschen, die auch einmal allein und ungestört essen wollen.
Der Aktionstag zum Abschluss am Samstag, 20. September, bietet darüber hinaus eine Lesung, ein Konzert, Open-air-Kino vor dem Romaneum und die Abschlussparty.
Gefeiert werden kann dann weiter: Das Hansefest steht am 20. und 21. September an.