Kirmeseröffnung: Fassanstich fast pünktlich
Bürgermeister gibt das erste Bier aus, Samstag beginnen die Tage der Wonne.
Neuss. Kirmesfreitag, 17 Uhr, das ist einer dieser Termine, die unverrückbar stehen. Fassanstich und damit Kirmeseröffnung, das ist sozusagen gesetzt. Und zwar pünktlich. Gestern hat es nur fast geklappt.
Kurz vor 17 Uhr, die Menschen sammeln sich um die kleine Anlage an der Hammer Landstraße. Wo bleibt der Bürgermeister? Die Frage muss erlaubt sein. Die Kinder wollen die Luftballons, die doch gleich in den Himmel steigen werden, die Großen wollen Bier.
Doch der Bürgermeister hat noch im Rathaus zu tun. Ratssitzung! Die Opposition hat sie beantragt, wenn auch nicht für diesen Freitag, doch der Bürgermeister, den das geärgert hat, hat den Termin um 15 Uhr gesetzt. Und man hat ordentlich gestritten. Dann aber doch: Mit schnellem Schritt eilt Herbert Napp Richtung Fass, die schlechte Laune aus der Sitzung scheint verflogen. Fehlt nur noch — das Fass. Leichte Verspätung, dann steht es da, routiniert schlägt der Stadtchef dreimal zu und zapft das erste Mega-Glas.
Die Jungs vom Grenadierzug „Treu zur Theke“, die sich schon mal Bier vom Stand besorgt haben, können auf Alt umsteigen, der Musikverein Holzheim erfreut die Anwesenden, unter die sich gewesene Schützenkönige, ein aktueller Gesundheitsminister und viele Amtsinhaber mischen, die jetzt nur noch eins sind: Schützen wie all die anderen Neusser. „Schöne Tage“, ist immer wieder zu hören.
Die Kirmes mit 270 Buden und Fahrgeschäften ist eröffnet, und Samstag beginnt auch das Schützenfest selbst, wenn um 12 Uhr die Geschütze donnern. Um 20.45 Uhr startet der Fackelzug mit 99 Großfackeln. Das Wetter möge keinesfalls schlechter sein als beim Fassanstich, hat Bürgermeister Napp gewünscht. Das würde für den Fackelzug wohl vollauf ausreichen.