Ausflugsschiffe brauchen Anleger

Der Bau eines Anlegers für die „Weiße Flotte“ würde mehrere hunderttausend Euro kosten.

Foto: Endermann

Neuss. Die „Weiße Flotte“ wird auch in naher Zukunft einen Bogen um die Neusser Seite des Gemeinschaftshafens machen. Sowohl die Stadt als auch die Schifffahrtsgesellschaft haben zwar ihr Interesse erneuert, dass die Dampfer auch im Neusser Hafenbecken I anlegen. Das Problem ist jedoch der nach wie vor fehlende Steiger im Hafenbecken I. Die Installation eines solchen würde nach Expertenschätzung wohl einen niedrigen bis mittleren sechsstelligen Betrag kosten. Wer für die Investition aufkommen würde, ist jedoch weiterhin unklar.

Bereits vor einigen Jahren hatte die „Weiße Flotte“ Interesse daran bekundet, mit einem Schiff Ausflügler von Düsseldorf nach Neuss zu bringen. Zwischen der Stadt Neuss und der Flotte gab es auch Gespräche. Eine Linienverbindung von Düsseldorf nach Neuss ab 2015 war mal im Gespräch. Konkretisiert hat sich bislang jedoch noch immer nichts. Nach Angaben der Stadt würde Bürgermeister Herbert Napp auch weiterhin begrüßen, wenn die „Weiße Flotte“ in Neuss anlegen würde. Es sei natürlich erstrebenswert, wenn Touristen nach Neuss kommen und vom Hafen in die Stadt strömen würden, teilt die Stadt mit. Für die Einrichtung eines neuen Steigers müsse jedoch geklärt werden, wer die Kosten übernimmt. Ein solcher Steiger muss ordentlich verankert und sicher gebaut werden. Es sei aktuell nicht absehbar, ob und wann die „Weiße Flotte“ in Neuss Halt mache, heißt es von der Stadt.

Simone Küffner von der „Weißen Flotte“ betont, dass das Interesse an einem Halt im Neusser Hafen ungebrochen sei. Bevor man über Einzelheiten sprechen könne, müsse allerdings zunächst Planungssicherheit mit der Stadt Düsseldorf erreicht werden. Und genau die fehlt aktuell.

Bei der Vertragsverlängerung war sich die „Weiße Flotte“ nicht mit der Stadt Düsseldorf einig geworden. Knackpunkte waren die Nutzung der Fläche am Steiger, Kasematten, Markisen und Kartenverkaufhäuschen am Düsseldorfer Rheinufer. Aufgrund der Differenzen setzt der Linienverkehr nach Duisburg, Kaiserswerth, Zons und Köln vorerst aus. Stadt und Flotte sprechen zwar von konstruktiven Gesprächen. Eine Einigung konnten sie jedoch noch nicht vermelden. Nach Angaben der Neuss-Düsseldorfer Häfen bedarf es eines Finanzierungskonzepts zur Einrichtung eines Steigers. So ein Steiger sei nun mal mit Geld verbunden, sagt Sprecher Thomas Düttchen. Er könne sich gut vorstellen, dass die „Weiße Flotte“ in Zukunft einmal Passagiere nach Neuss bringen werde. Zu einem möglichen Starttermin möchte er sich — angesichts der aktuell ungewissen Lage — jedoch lieber nicht äußern. Für die unregelmäßigen Passagierschifffahrten, die im Neusser Hafen derzeit angeboten werden, genüge die Treppe unterhalb des UCI-Kinos, sagt Düttchen. Um das Angebot jedoch ausweiten zu können, sei ein Steiger notwendig.