Bahnstraße vor Schützenfest fertig

Die Neugestaltung der Straße zwischen Erftbrücke und Ostwall kommt gut voran. Anlieger kritisieren jedoch die Farbgestaltung und schmale Fahrbahn.

Foto: cso-

Grevenbroich. Im vergangenen Jahr hatten die Politiker bei zwei Terminen die Farben für das neue Pflaster auf der Bahnstraße — grau und anthrazitfarben — ausgewählt. Nun können Anlieger und Passanten begutachten, wie die Steine wirken: Die Neugestaltung der Straße zwischen Erftbrücke und Ostwall im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) kommt voran, auf einer Seite sind erste Pflasterarbeiten erfolgt. „Wir liegen im Zeitplan“, betont Thorsten Beuters von den Stadtbetrieben. Anfang September, vor dem Schützenfest, soll die Straße fertig sein.

Maria Körfer, Metzgerei-Mitarbeiterin

Die ersten Eindrücke überraschen manchen. „Ich hätte erwartet, dass die Flächen abwechslungsreicher in grau und anthrazit gestaltet werden“, erklärt Maria Körfer von der Metzgerei. Geplant ist, Gehwege im hellen, Parkflächen im dunklen Ton zu halten. Doch die Stellplätze zwischen Erftbrücke und Graf-Kessel-Straße heben sich nur durch eine dunkle Umrandung von Gehwegen ab. Der Grund: Laut Beuters handelt es sich um saisonale Zonen für Mehrfach-Nutzung. Wo im Winter geparkt wird, können im Sommer Tische und Stühle für Außengastronomie aufgestellt werden. „Steigerung der Aufenthaltsqualität“ ist ein Prinzip der Neugestaltung, wie Stadtsprecher Stephan Renner erklärt. Komplett anthrazitfarbene, nur dem Parken dienende Flächen wird es zwischen Graf-Kessel-Straße und Ostwall geben.

Zu mehr Aufenthaltsqualität gehören bis zu 4,50 Meter breite Gehwege, was zu Lasten der Autos geht. „Meiner Ansicht nach ist die Fahrbahn zu schmal“, sagt Lene Dunt vom Geschäft „Schön & gut“. „Wir brauchen die Autos mit den Kunden“, sagt sie — und befürchtet, dass mancher aufgrund der schmalen Fahrbahn weniger Gelegenheit hat, einen Blick ins Schaufenster zu werfen. Die neugestaltete Straße soll laut Stadt zur Tempo-20-Zone werden, die auf fünf Meter Breite reduzierte Fahrbahn zum Langsamfahren anhalten. „Die Straße wird wie eine Verlängerung der Fußgängerzone wirken, auch wenn dort Autos fahren dürfen“, erläutert Bourzo Dehkordi von den Stadtbetrieben.

Die Erneuerung erstreckt sich nicht nur auf die Oberfläche: Unterbau und Entwässerung werden ebenfalls erneuert. Kräftig gearbeitet wird zurzeit an der Einmündung Graf-Kessel-/Bahnstraße, in den nächsten Tagen beginnen dort Asphaltierungsarbeiten. Der Einmündungsbereich wird niveaugleich zu den Gehsteigen ausgeführt. Für die weitere Zukunft ist zudem eine Beschichtung geplant, um bei Autofahrern mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen. Diese Beschichtung soll sich auf anderen Abschnitten wiederholen.

Beschichtete Streifen auf der Karl-Oberbach-Straße hatten wegen der 20 000 Euro Kosten bereits zu Kritik geführt. Gearbeitet wird seit Montag auch im Kreuzungsbereich Bahnstraße/Ostwall. GWG verlegt Leitungen für Gas und Wasser. Spuren sind verengt, Ein- und Abbiegen vom Ostwall in die Bahnstraße ist laut Stadt nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Dennoch gab es bis Montag Nachmittag laut Renner keine Probleme, „auch wenn zwei, drei Autos mehr vor den Ampeln stehen.“