Bauausschuss lehnt Halte für „Mama-Taxis“ ab

Grevenbroich. Der Bauausschuss hat sich gegen die Einführung von „Schülerhaltestellen“ im Stadtgebiet ausgesprochen. Damit wurde ein Antrag der Ratsfraktion „Mein Grevenbroich“ abgewiesen. Die Wählergemeinschaft hatte angeregt, solche Haltestellen 15 Gehminuten von Grundschulen entfernt anzulegen.

Zum einen sollten die Schülerhaltestellen dazu beitragen, das allmorgendliche Verkehrschaos durch vor den Grundschulen haltende „Mama-Taxis“ zu beseitigen. Zum anderen hatte Thomas Wiedenhöfer, Fraktionschef von „Mein Grevenbroich“ erklärt, dass „ein zu Fuß zurückgelegter Schulweg ein wichtiger Start in den Tag“ sei. Diesen Weg hätten die Schüler demzufolge gemeinsam von den Haltepunkten aus zurücklegen sollen.

Die Verwaltung stimmte der Ratsfraktion zwar insofern zu, dass ein Fußweg zur Schule durchaus sinnvoll sei. Allerdings bestünde das Problem der vollgestopften Straßen vor den Schulen aus einem Sicherheitsbedürfnis der Eltern heraus, die ihre Kinder vor Gefahren im Straßenverkehr schützen möchten. Zudem unterliege es nicht dem Einflussbereich von Politik und Verwaltung, ob Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder nicht.

Darüber hinaus weist die Verwaltung darauf hin, dass Eltern grundsätzlich jeden öffentlichen Parkplatz als Treffpunkt nutzen und ihre Kinder von dort aus gemeinsam zur Schule gehen lassen können. Dazu böten sich zum Beispiel der Kirmesplatz in Elsen, der Parkplatz an der Schellestraße vor dem ehemaligen Rathaus in Gustorf, der Platz der Republik in Stadtmitte und der Marktplatz in Wevelinghoven an. In anderen Stadtteilen mache die Anlage von Schülerhaltestellen keinen Sinn, da der Weg „vom entferntesten Punkt bis zur Schule nicht unwesentlich länger als 15 Minuten“ dauere. Als Beispiele werden Hemmerden, Neuenhausen, Frimmersdorf, Kapellen, Neukirchen, Noithausen und die Südstadt genannt.

Alles in allem lehnte die Verwaltung den Vorschlag als „nicht sinnvoll“ ab. Der Bauausschuss folgte dieser Argumentation. Möglicherweise ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen: Im Ausschuss wurde angeregt, dass alle Fraktionen für die unterschiedlichen Grundschulstandorte einmal prüfen sollten, wie sich das Verkehrschaos zu den Stoßzeiten in den Orten lindern lasse.