Jahresbilanz 2019 Bauverein investiert 74,4 Millionen

Neuss. · Das städtische Unternehmen hat im vergangenen Jahr 2,8 Millionen Euro Gewinn gemacht.

Das größte im Geschäftsjahr 2018 fertig gewordene Bauvorhaben war das Quartier an der Hülchrather Straßemit 16 Mehr- und 22 Einfamilienhäusern. Dort wird Samstag das erste Nachbarschaftsfest gefeiert.

Foto: Bauverein Neuss/Bauverein Neus

In seinem Bemühen, neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, „knautscht“ der Bauverein jetzt sogar seine Häuser aus. An der Römerstraße werden aus den Dachböden von fünf Mehrfamilienhäusern, wo schon lange keine Wäsche mehr getrocknet wird, 31 neue Wohnungen mit Dachterrasse. „Dachgeschosswohnungen sind sehr gefragt“, sagt Bauvereins-Vorstand Frank Lubig – gute Ideen auch.

Viel von dem, was das städtische Wohnungsbauunternehmen in den vergangenen Jahren ersonnen, entwickelt und geplant hat, kommt jetzt in die Umsetzung. 40 Millionen Euro wurden im vergangenen Geschäftsjahr in Neubau und Sanierung gesteckt, rund 250 neue Mietwohnungen wurden fertig. Im laufenden Jahr steigt das Investitionsvolumen auf den Rekordwert von 74,4 Millionen Euro, berichtet Lubig. 601 neue Wohnungen werden sich am Jahresende im Bau befinden, 347 bezahlbare Mietwohnungen in Planung. Alle laufenden Projekte zusammengerechnet, wird der Bauverein bis Ende 2023 rund eine halbe Milliarde Euro investieren, ergänzt Bürgermeister Reiner Breuer, der Aufsichtsrats-
vorsitzende.

Der Gewinn bleibt zum dritten Mal in Folge im Unternehmen

Dieses Gremium machte am Dienstagabend einen Schlussstrich unter die Jahresrechnung 2018. Die schloss der Bauverein mit einem Gewinn in Höhe von 2,8 Millionen Euro ab, 0,5 Millionen Euro mehr als 2017. Das gute Ergebnis rührt auch daher, dass das Unternehmen das Projekt „Kamillusgarten“ verkaufen konnte, damit aber auch aus dem kommerziellen Bauträgergeschäft ausgestiegen ist. Zum dritten Mal in Folge bleibt der Gewinn zu 100 Prozent im Unternehmen und wird auf die hohe Kante gelegt. Die Stadt als Hauptaktionär und die wenigen Besitzer einzelner Anteile erhalten erneut keine Dividende.

Abgeschlossen wurden im vergangenen Jahr die Bauvorhaben an der Hülchrather Straße in Weckhoven, wo die neuen Bewohner am Samstag (29.) ihr erstes Nachbarschaftsfest feiern, und der Bau des Mehrfamilienhauses Wolberostraße. Dieser Neubau nach Plänen des Architekten Markus Schmale kann zum „Tag der Architektur“ am Sonntag (30.) besucht werden.

Noch breiteren Raum als die abgeschlossenen Vorhaben nehmen im Geschäftsbericht die laufenden und geplanten Maßnahmen ein. Dabei markiert der Bau von fünf Mehrfamilienhäusern an der Nordkanalallee, wo bis Ende 2020 genau 59 Wohnungen neu entstehen, den Einstieg des Bauvereins in das größte Vorhaben der mehr als 125-jährigen Unternehmensgeschichte: den „Augustinus-Park“ auf dem Gelände des ehemaligen Alexianerklosters. Fast 600 Wohneinheiten entstehen dort. Ein eigener Stadtteil, dem auch die 154 Wohnungen zugerechnet werden können, die der Bauverein vis-à-vis auf der Fläche der ehemaligen Sauerkrautfabrik errichtet. Der Baustart ist schon erfolgt.

Der Bau eines Kreisverkehrs an der Nievenheimer Straße kündigt an, dass auch in Norf endlich losgelegt werden kann. Dort entsteht neben 140 Wohnungen und sechs Reihenhäusern auch ein Altenheim. Anfang 2020 soll auch das Projekt „Am Hohen Weg“ in der Nordstadt starten, wo in den Grüngürtel eines bestehenden Quartiers vier Mehrfamilienhäuser gesetzt werden. „Ausgeknautscht“ wie an der Römerstraße werden letztlich auch die Immobilien an der Josef-Wirmer-Straße in Weckhoven, wo durch Grundrissveränderungen 26 neue Wohnungen möglich werden.