Bauverein plant 1000 Wohnungen

Besonders kleine Wohnungen sind gefragt. Für die 31 Wohnungen, die an der Wolberostraße entstehen, gibt es 200 Bewerber.

Foto: C. Kleinau

Neuss. Nach Jahren, in denen in Neuss keine einzige öffentlich geförderte Wohnung fertiggestellt wurde, ist die Trendwende jetzt eingeleitet. Nachdem schon vergangenes Jahr an der Hülchrather Straße Wohnungen mit einer gedeckelten Kaltmiete von 5,70 Euro bezugsfertig geworden waren, legt der Neusser Bauverein in diesem Jahr mit seiner Bauoffensive an mehreren Stellen im Stadtgebiet nach. Zum Beispiel in Weckhoven, auf dem Areal der Sauerkrautfabrik oder dem Gelände des ehemaligen Alexianer-Krankenhauses. Neubau Nummer eins — mit 29 öffentlich geförderten Wohnungen — entsteht aber derzeit an der Wolberostraße. Einzugstermin: 1. Juni.

Mit diesem viergeschossigen Komplex im Ortsteil südliche Furth bedient das städtische Wohnungsbauunternehmen ein Marktsegment, für das die Gutachter des Bochumer Planungsbüros „InWIS“ den größten Nachholbedarf diagnostiziert haben. Neben ganz großen, so zeigt ihre Studie „Bezahlbarer Wohnraum in Neuss 2030“ aus dem Jahr 2014, fehlen auch in Zukunft vor allem kleine Wohnungen.

Antwort des Bauvereins: Von den 31 Neubauwohnungen an der Wolberostraße sind 24 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 51 bis 67 Quadratmetern Wohnfläche. Bei den übrigen Einheiten handelt es sich um Drei-Zimmer-Wohnungen mit bis zu 86 Quadratmetern Wohnfläche. Alle sind barrierearm ausgestattet.

Dass Neuss bei kleinen Wohnungen Nachholbedarf hat, spürt der Bauverein unmittelbar. Für seine 31 Wohnungen hat das Unternehmen mehr als 200 Bewerbungen vorliegen. „Sechs- bis siebenfach überzeichnet“, sei das Angebot, berichtet Bauvereins-Vorstand Frank Lubig, der generell kein Problem mit Leerstand hat.

0,06 Prozent der Wohnungen im Bestand seien derzeit nicht vermietet, sagt er. In echten Zahlen ausgedrückt sind das vier Wohnungen. Ihnen stehen aktuell 1300 Interessenten gegenüber, von denen 700 nach Lubigs Darstellung aus Neuss sind. Auch das unterstreicht den Eindruck eines, wie die Gutachter feststellten, „engen Mietwohnungsmarktes mit konstanter, sehr hoher Nachfrage.“

Die Wohnungen an der Wolberostraße seien auf die Zielgruppe Senioren ausgerichtet, sagt Lubig. „Alle Wohnungen sind barrierearm konzipiert, zwei davon sind rollstuhlgerecht“, sagt er.

Die Vermarktung beginnt jetzt, allerdings ist angesichts der großen Zahl von Interessenten die Suche nach Mietern kein Problem. Für jede einzelne Wohnung gibt es konkrete Bewerber, mit denen kurzfristig die Mietverträge geschlossen werden. Mit dem Bau an der Wolberostraße erweitert die Neusser Bauverein AG ihren Wohnungsbestand im Ortsteil südliche Furth.

Neben Wohneinheiten an der Alemannenstraße und der Adolfstraße grenzt auch das Wohngebäude an der Marienstraße an den Neubau. Letztgenannte Wohngebäude wurden vom Architektenbüro Schmale Architekten konzipiert.

Insgesamt will die Neusser Bauverein AG in den nächsten Jahren über 1000 bezahlbare Mietwohnungen für breite Schichten der Neusser Bevölkerung schaffen.