Bayer Dormagen steht gegen Saarlouis unter Zugzwang
Handball-Zweitligist empfängt heute Abend HG Saarlouis — einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.
Dormagen. Es ist bereits das fünfte Meisterschaftsspiel innerhalb von 18 Tagen, seit Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen an Aschermittwoch wieder ins Pflichtspielprogramm eingestiegen ist. Und es könnte bereits eine vorentscheidende Partie sein, wenn sich heute Abend (19 Uhr) die HG Saarlouis im TSV-Bayer-Sportcenter vorstellt.
„Der Druck liegt ganz klar bei uns“, sagt Dormagens Trainer Jörg Bohrmann. Mit einem Sieg könnten die Gastgeber den Rückstand auf die Gäste, mit denen sie sich bereits in der vergangenen Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den Abstieg lieferten, auf drei Zähler verkürzen. Bei einer Niederlage hingegen rückt die Dritte Liga immer näher.
Deshalb relativiert Bohrmann die Sache mit dem Druck auch ein wenig: „Für Saarlouis ist das natürlich auch ein ganz wichtiges Spiel.“ Und genau zu diesem Spiel scheinen die Schützlinge des ehemaligen Damen-Bundestrainers Heine Jensen, die seit dem 21. November in zehn Begegnungen keinen Sieg einfuhren, wieder an ihre Form des ersten Saisondrittels anzuknüpfen: Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten GWD Minden (23:25) gerieten sie erst kurz vor Schluss auf die Verliererstraße. „Wir werden in diese Richtung weitermachen, die starke Abwehr stellen und wenig Gegentore kassieren“, kündigte Torhüter Patrick Schulz nach dem Schlusspfiff an, „dann habe ich keine Bange, dass wir die Spiele gegen die Mannschaften gewinnen, die sich mit uns auf Augenhöhe befinden. Ich erwarte von jedem, dass er sich in den nächsten Wochen reinhängt, damit wir wieder Punkte holen.“
Das erwartet Jörg Bohrmann auch. Mit dem Auftritt am vergangenen Sonntag in Coburg (20:24) war er jedenfalls nicht unzufrieden: „Spielerisch geht’s natürlich noch besser. Aber was die Bereitschaft anging, war das schon die richtige Antwort auf die Pleite gegen Nordhorn.“ Jetzt komme es darauf an, sich „zu stabilisieren und diese Antwort auch vor eigenem Publikum zu geben.“
Mit dabei sein wird dann auch wieder Sebastian Damm. Den abwanderungswilligen Linksaußen hatte Bohrmann trotz Mini-Kaders nicht mit nach Coburg genommen. „Aus disziplinarischen Gründen,“ sagt der Trainer. Weiter erläutern möchte er diese Gründe nicht. „Es hat schon weh getan, ohne gelernten Linksaußen zu spielen, aber wir mussten reagieren“, sagt Bohrmann. Die Sache sei „inzwischen geklärt“. Der Coach hofft, dass „Basti am Samstag eine positive Reaktion zeigt“.
Denn der schmale Kader bereitet dem Dormagener Trainer ohnehin Kopfzerbrechen: „Mehrere Spieler haben ganz schön unter den hohen Belastungen zu leiden“, sagt er und denkt dabei vor allem an die Linkshänder Jo-Gerrit Genz und Robin Doetsch, zu denen es durch die Verletzung von Kevin-Christopher Brüren derzeit keine Alternative gibt. „Das macht sich auch im Training bemerkbar“, sagt Bohrmann. Weil unter der Woche auch Max Bettin wegen Oberschenkelproblemen fehlte, weiß er noch nicht genau, mit welcher Formation er morgen Abend aufläuft. Helfen müssen erneut einige A-Jugendliche, „denn mit sieben, acht Mann werden dieses Spiel nicht überstehen“, sagt Bohrmann.