Beim Orkener Umzug kommen vor allem die Kleinen auf ihre Kosten
Unter den 400 Karnevalisten waren am Samstag viele Kinder.
Orken. Mehr als 400 jecke Karnevalisten in 21 Gruppen zogen am Samstagnachmittag durch Orken. Nach fünfjähriger Pause konnten die „Grielächer“ in diesem Jahr erstmals wieder mit einem Dreigestirn an der Spitze feiern. Zum Umzug standen hunderte Besucher teilweise in mehreren Reihen an der Richard-Wagner Straße und in ganz Orken. Bunt kostümiert versuchten dabei vor allem die jungen Karnevalisten, mit kräftigen „Helau-Rufen“ möglichst viel Kamelle abzubekommen.
Mit etwas Verspätung konnte Zugleiter Salvatore Barranco gegen 14.45 Uhr den Startschuss zum Orkener Umzug erteilen. „Ich bin froh, dass sich wieder so viele Teilnehmer für den Umzug gefunden haben und wir in Orken weiterhin so schön Karneval feiern können“, sagt der 69-Jährige, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Zugleiter fungierte. „Viele Posten im Vorstand wurden neu besetzt, da mussten wir uns erst einmal einarbeiten“, sagt Barranco.
Sichtlich hochmotiviert traf sich schon eine Stunde vor Beginn des Umzugs das Orkener Dreigestirn auf dem Kirmesplatz. Für Prinz Dominik Speck, Bauer Wolfgang Kirsch und Jungfrau Peter „Petra“ Stückmann ist der Umzug der Höhepunkt der Session. „Natürlich freut man sich am meisten auf den Umzug im eigenen Ort. Deshalb haben wir uns ja auch entschlossen. das Dreigestirn zu stellen. Wir sind eng mit dem Brauchtum verbunden und wollen diese Feste erhalten“, sagt Prinz Dominik, der auf dem Prinzenwagen zu Beginn des Umzugs alle Gruppen persönlich vorstellte.
Neben fünf großen Wagen traf man unter den Zugteilnehmern auch viele kleine Fußgruppen. Beispielsweise die „Legomännchen“ rund um Beate Bronneberg (52). Die elf Freunde haben bereits an Neujahr in vielen Stunden Arbeit die Kostüme selber gebastelt. „Aus Styropor und Pappe haben wir je einen Körper und einen großen Kopf gebastelt. Dennoch ist jedes Legomännchen individuell“, sagt Bronneberg. Farbenfroh ging es auch bei „der bunten Truppe“ zu. Die Mitglieder zwischen fünf und 67 Jahren gingen zum elften Mal in Orken mit. Als Bienchen und Blümchen verkleidet verteilten „De Schotterplacks“ ordentlich Kamelle unter den Feierenden. „Wir kommen alle aus Orken, und für uns ist der Umzug eines der schönsten Ereignisse im Jahr“, sagt Daniel Hemmerling (38).
Für Aufsehen sorgte auch die seit 13 Jahren bestehende Kopie des „echten“ Orkener Dreigestirns. Das „Schiller-Dreigestirn“ gehört mit eigenem Prinzenwagen seither zu einer festen Institution des Orkener Umzugs. Prinz Uwe Zschieschang, Bauer Thomas Häntsch und Jungfrau Paul „Pauline“ Faßbender feierten auf dem durch Spenden finanzierten Prinzenwagen.