Beim Strohpressen drohen Brände
Bereits mehrfach brannten Pressen und Felder in der Region.
Dormagen. Drei Landwirten in Dormagen und Rommerskirchen wird die diesjährige Erntesaison in schlechter Erinnerung bleiben. Und das nicht nur wegen der teils ungünstigen Witterung mit zunächst großer Trockenheit und dann reichlich Regen zur Unzeit, weil die Niederschläge genau in die Ernteperiode platzten. Die drei Bauern mussten auch noch den Verlust ihrer Strohpressen beklagen. Denn die waren bei den Arbeiten auf dem Feld in Flammen aufgegangen — am 7. Juli eine zwischen Anstel und Evinghoven, einen Tag später die nächste an der Gartenstraße bei Butzheim, und am Freitag eine am Neukirchener Weg in Gohr.
Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt rät deshalb zu besonderer Vorsicht beim Strohpressen, vor allem, wenn die Felder sehr trocken sind. „Die Erntezeit ist natürlich eine hektische Zeit. Trotzdem ist es gut, die Maschinen im Auge zu halten. Die meisten Landwirte haben Feuerlöscher dabei“, sagt Wappenschmidt. Allerdings: Hat das Feld erstmal Feuer gefangen, breiten sich die Flammen meist sehr schnell aus.
„Normalerweise sind die Maschinen so gestaltet, dass Brände nicht vorkommen sollten. Trotzdem passiert es, auch bei Mähdreschern“, weiß Erik Peiffer von der Landmaschinenfirma Gebrüder Peiffer GmbH + Co. KG in Grevenbroich. Strohpressen, Mähdrescher und ähnliche Gerätschaften seien mit vielen schnell drehenden Teilen ausgestattet, da reiche es, wenn ein Lager heißlaufe, um Stroh zu entzünden. Der Schaden ist dann oft hoch. Für Strohpressen in der Grundausstattung werden zwischen circa 35 000 und 50 000 Euro fällig. Hinzu kommt der Verlust des verbrannten Strohs. Strohfeuer gab es in der Region zuletzt mehrfach. Die Feuerwehr Jüchen musste in diesem Sommer bereits viermal zu Strohfeuern ausrücken. Manchmal reiche es schon, wenn eine Glasscherbe auf dem Feld liege, so Jüchens Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels: „Die wirkt bei Sonne wie eine Lupe.“ gt/ssc