Bombenentschärfung: Entwarnung nach 40 Minuten
Rund 11 500 Anwohner waren rund um die Pommernstraße betroffen.
Neuss. Routine ist die Entschärfung einer Bombe für Jost Leisten nicht, auch nicht nach 17 Jahren. „Das darf keine Routine werden. Aber Angst haben wir auch nicht“, sagt der Bombenentschärfer des Kampfmittelräumdienstes. Um 12.38 Uhr gab Leisten am Mittwoch Entwarnung — die zehn Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die an der Pommernstraße in der Nordstadt gefunden worden war, stellt keine Gefahr mehr dar.
Es war bereits die dritte Bombenentschärfung seit Oktober vergangenen Jahres im Stadtgebiet.
Rund 11 500 Anwohner waren betroffen. Mehr als 2500 von ihnen mussten ihre Häuser und Wohnungen für mehrere Stunden verlassen. „Viele Anwohner arbeiten sowieso, einige wurden evakuiert“, sagte Einsatzleiter Thomas Mathen vom Ordnungsamt, der nach der Entschärfung ein positives Fazit zog: „Die Menschen hier haben gut mitgearbeitet.“
Mit Flugblättern wurden die Anwohner am Dienstag über den Einsatz informiert. Einige nutzten die Aufenthaltsmöglichkeit im Thomas-Morus-Haus an der Adolfstraße. „Wir hatten mit etwa 50 Personen kalkuliert, 30 sind gekommen“, sagte Tobias Herrmann, Zugführer der Johanniter und Malteser. „Wir sind froh, dass wir hier versorgt werden“, sagte Anwohnerin Annemarie Gottschalk. Die meisten Betroffenen nahmen die mit dem Einsatz verbundenen Unannehmlichkeiten gelassen.
Neben 30 Mitarbeitern der Stadt sorgten Feuerwehr und Polizei mit einem Großaufgebot für einen reibungslosen Ablauf. Ab 10 Uhr waren zahlreiche Straßen im Umkreis von 500 Metern gesperrt. Betroffen waren auch Teile des Johanna-Etienne-Krankenhauses sowie sieben Schulen, die geschlossen blieben. Bevor es losgehen konnte, kontrollierte das Ordnungsamt noch einmal den inneren und äußeren Gefahrenbereich. Auch ein Hubschrauber überflog das Gebiet. Pünktlich um 12 Uhr konnte es dann losgehen — 40 Minuten später gab der Kampfmittelräumdienst Entwarnung.