Brand am Hafen: Schaden in Millionenhöhe
Umweltamt gibt Entwarnung: Luft und Wasser sind nicht belastet. 60 Tonnen Dünger sind verbrannt.
Neuss. Es waren 60 Tonnen Kunstdünger — so viel weiß die Feuerwehr einen Tag nach dem Großbrand an der Heerdterbuschstraße. Davon übriggeblieben ist nichts. Das Feuer hat das Düngemittel ebenso zerstört wie die 4800 Quadratmeter große Lagerhalle der Logistikfirma Zietzschmann.
Mittlerweile steht jedoch fest: Der Brand hat nicht nur keine Verletzten gefordert, sondern auch keine Umweltschäden nach sich gezogen. „Das Bundesumweltamt hat Wasserproben getestet und Luftmessungen durchgeführt. Es waren keine erhöhten Werte festzustellen“, sagt Einsatzleiter Peter Schöpkens und gibt Entwarnung.
Bis Dienstagmorgen um 5 Uhr war Feuerwehrchef Schöpkens vor Ort. „Der Brand war gegen 19 Uhr unter Kontrolle. Wir haben aber bis 22 Uhr weiter gelöscht und Brandwache gehalten, da es immer noch Glutnester gab“, berichtet er. „Wir konnten zum Glück verhindern, dass das Feuer auf die neue, hintere Halle übergreift. Das wäre wirklich schlimm gewesen: Da sind 4000 Tonnen Kunstdünger gelagert.“
Dienstagmorgen räumten die Männer dann das Gelände, Polizei und Versicherungen nahmen ihre Arbeit auf. Auch ein Statiker war dabei. Schöpkens: „Ein Teil des Treppenhauses steht noch und ist einsturzgefährdet. Ich gehe davon aus, dass das abgetragen werden muss.“
Der Schaden liegt laut Polizeisprecher Hans Willi Arnold im siebenstelligen Bereich. „Die Kriminalpolizei ermittelt und hat einen Brandsachverständigen eingeschaltet“, sagt der Polizist. Die Brandursache ist noch unklar. Arnold: „Wir wissen aber mittlerweile, dass kurz vor Ausbruch des Feuers Dacharbeiten durchgeführt wurden.“
Von der Firma Zietzschmann, die von Tobias und Sebastian Haberland geführt wird, gab es am Dienstag keine Stellungnahme. „Die Geschäftsführung ist außer Haus und nicht zu erreichen“, so Mitarbeiter Henning Albers.